Hattingen. Dietrich Grönemeyer ist ein Star unter den Medizinern. Beim Ökumenischen Dorfgespräch in Hattingen-Niederwenigern gab er seinen Zuhörern Tipps.

„Wer von uns würde nicht gern 100 Jahre alt werden“, fragt Professor Dietrich Grönemeyer die Anwesenden in der proppenvollen evangelischen Kirche am Justinenweg. Und fügt hinzu: „Zumindest dann, wenn man noch bei klarem Verstand und ohne körperliche Gebrechen wäre.“

Über die Rolle von Spiritualität und den Glauben an Gott für die Gesundheit

Doch wie geht das? Fit bleiben – und das auch noch bis 100? Was können wir zu unserer Gesundheit selbst beitragen? Und welche Rolle spielen Spiritualität und der Glaube an Gott für unsere Gesundheit? Das erläutert der Mediziner aus Sprockhövel beim ersten Ökumenischen Dorfgespräch dieses Jahres.

Interessierte Zuhörer folgten den Ausführungen von Dietrich Grönemeyer in der evangelischen Kirche in Niederwenigern.
Interessierte Zuhörer folgten den Ausführungen von Dietrich Grönemeyer in der evangelischen Kirche in Niederwenigern. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Es gebe verschiedene Studien, die ergeben hätten, dass Menschen mit Gottvertrauen weniger depressiv seien, sagt Grönemeyer. „Menschen, die durch die Religion einen Sinn des Lebens für sich gefunden haben, haben eine andere Kraft als diejenigen, die einzig der Körperkultur frönen.“ Auch ihm selbst gebe der Glaube Kraft, gesteht er, bei einem Bergunfall vor zwei Jahrzehnten etwa habe er sich durch diesen „getragen gefühlt”. Und als sein Bruder Wilhelm im Jahr 1998 mit gerade einmal 44 Jahren starb, habe dieser in seinen letzten Worten gesagt: „Das Leben ist so kurz.“ Diese Erkenntnis, so Dietrich Grönemeyer, hätten auch 100-Jährige. „Und mit dieser Erkenntnis begreift man das Leben als Geschenk.“ In dem einem auch der Glaube und ein spirituelles Umfeld Kraft geben können.

Durch die innere Haltung Freude am Leben aufkommen lassen

Fitness allein, so Grönemeyer, helfe dagegen nicht, eine innere Haltung zu entwickeln. Und er rät den Anwesenden: „Versuchen Sie, durch Ihre innere Haltung Freude am Leben aufkommen zu lassen.“

Stichwort: Dietrich Grönemeyer

Mediziner, Medizin-Unternehmer und Autor Dietrich Grönemeyer wurde im Jahr 1952 in Clausthal-Zellerfeld geboren, er wuchs in Bochum auf und lebt heute in Sprockhövel.

Grönemeyer ist u.a. Leiter des Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie in Bochum und Vorsitzender des Wirtschaftsforums Ruhr. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2012 war er Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und des weltweit einzigen Lehrstuhls für Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke.

Der Mediziner hat zahlreiche Aufsätze und Bücher verfasst – darunter auch populärwissenschaftliche Beiträge, insbesondere zu Gesundheit und Wohlbefinden. Mit der Erfindung der Figur „Der kleine Medicus“ richtet er sich zudem mit Gesundheitsthemen aufbereitet mit Science-Fiction- und Roman-Elementen an Kinder. In der ZDF-Sendung „Dietrich Grönemeyer – Leben ist mehr!“ befasst er sich mit ethischen Themen.

Wie sehr innere und äußere Haltung einander prägen, das verdeutlich Grönemeyer den Anwesenden dabei anhand einer Mitmach-Übung. Bittet diese, aufrecht auf den Kirchenbänken sitzend, ihre Schultern hängen zu lassen – „Sehen Sie, die Mundwinkel gehen auch runter.“ Und fordert sie sodann auf, die Schultern hochzuziehen – „Sie lächeln! Oh, wie sieht das schön aus!“

Grönemeyer animiert die Anwesenden zu weiteren Bewegungsübungen

Später animiert Grönemeyer die Anwesenden zu weiteren Bewegungsübungen – nicht zuletzt, um zu verdeutlichen, wie wichtig er Selbstaktivität für die Gesundheitsprophylaxe findet. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht kränker machen, als wir es schon sind“, sagt Grönemeyer. Und Bewegung leiste hierbei einen wichtigen Beitrag.

Bundestagspräsident fordert im Dom Einheit der Kirche

Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
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Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
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Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
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Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
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Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
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Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Der heilige St. Mauritius wurde an die Kirchenwand projeziert. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Der heilige St. Mauritius wurde an die Kirchenwand projeziert. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert (Mitte) im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Links Ludwig Nelles, evangelischer Pfarrer, rechts Mirco Quint, katholischer Pastor. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert (Mitte) im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Links Ludwig Nelles, evangelischer Pfarrer, rechts Mirco Quint, katholischer Pastor. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017
Ökumenisches Dorfgespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert im St. Mauritius Dom in Niederwenigern. Foto: Biene Hagel / Funke Foto Services, 18.10.2017 © Biene Hagel / Funke Foto Service
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Kritik übt er in diesem Zusammenhang an unserer Gesellschaft, in der schon die Kinder sich zu wenig bewegten – „wir haben früher nicht so viel gesessen, sind zur Schule gegangen statt gefahren worden, haben nachmittags viel draußen gespielt.“ Soweit möglich, rät er: „Turne bis zur Urne!“ Und erhält viele Lacher, als er anhand von Hundehaltern verdeutlicht, wie wir seiner Ansicht nach in Sachen Bewegung (um)-denken müssen: „Da wird ein Ball geworfen und dann gerufen: Fiffy­, lauf! – Warum läuft man nicht selbst?“

Grönemeyer plädiert dafür, sich selbst zu helfen – so lange es geht

Das erste Ökumenische Dorfgespräch des Jahres fand in der evangelischen Kirche am Justinenweg mit Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer statt.
Das erste Ökumenische Dorfgespräch des Jahres fand in der evangelischen Kirche am Justinenweg mit Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer statt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Sich selbst zu helfen, so lange es geht, statt bei jeder Kleinigkeit einen Arzt aufzusuchen, wenn möglich auch zunächst zu leichten Medikamente zu greifen statt sofort zu den starken, dafür plädiert Grönemeyer ebenso wie für eine dauerhafte Gesundheitsprävention, eine Ernährung mit Obst und Gemüse. Und er betont, als Moderator Gerhard Rohs ihn fragt, wie er zu Robotern in der Medizin steht, die Wichtigkeit des Arzt-Patienten-Gesprächs. „Das ist eines der elementaren Elemente unserer Existenz. Es sollte vertrauenswürdig sein.“ Das, was heute in der Medizin passiere, sei dabei teilweise menschenunwürdig, „das System hat Fehler“, spielt Grönemeyer auf das Abrechnungssystem an. „Gespräche müssen hochkarätig bezahlt werden.“

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Was letztlich indes das Geheimnis für ein langes gesundes Leben ist? Da gibt Dietrich Grönemeyer den Anwesenden mit einem kleinen Schmunzeln die Aussage einer 110-Jährigen kurz vor deren Tod weiter: „Jeden Tag ein Stück Kuchen.“

Die Ökumenischen Dorfgespräche werden fortgesetzt. Für 2020 sind noch eine oder zwei Veranstaltungen in Planung. Redner, Themen und Termine werden noch bekanntgegeben.