Hattingen. Keramik selbst bemalen, Geburtstage feiern, Tee und Designer-Deko kaufen: All das geht in der Potteery in Hattingen. Was den Laden ausmacht.
Keramik-Kreativwerkstatt, in der Interessierte Keramik bemalen, und Teefachgeschäft in einem: Das ist die Potteery von Brigitte Schreiber-Heise und Andrea Kehry-Rudolph in Hattingen. Die beiden Frauen haben damit ihr Hobby, das Keramikbemalen, in eine Geschäftsidee umgewandelt.
Geschäft vergrößert sich nach nur zwei Jahren
Mit Erfolg. Am 1. Februar 2016 startete das Duo an der Bahnhofstraße 2. Präzise zwei Jahre später – nämlich am 1. Februar 2018 – öffneten sie die Pforten zu ihrem um ein weiteres Ladenlokal vergrößerten Geschäft.
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„Die Hausverwaltung hatten wir mal angesprochen, dass wir uns vorstellen könnten zu erweitern, wenn der Mieter nebenan kündigt“, erinnert sich Brigitte Schreiber-Heise. Und da habe die Hausverwaltung dann gesagt, dass der Mieter vor einer Woche gekündigt habe, man sich aber nicht getraut habe, die beiden Frauen anzusprechen, weil der Laden ja noch relativ jung sei. Dann ging alles hoppla-di-hopp.
Entschleunigung im Alltag mit Tee und Schokolade
„Wir brauchten einfach mehr Platz. Wir hätten nicht gedacht, dass wir uns so schnell vergrößern“, sagt Andrea Kehry-Rudolph. Zwei Schaufensterfronten zeigen jetzt Tee und Zubehör sowie vieles Schönes oder Nützliches. In dem anderen Schaufenster blickt der Betrachter auf hübsch ausgestellte Keramik, die Kunden bemalt haben und die auf Abholung warten.
„Wir legen Wert auf das Thema Entschleunigung im Alltag“, betonen die beiden Frauen (53). Das sieht man auch dem Sortiment an: Es gibt alles, um in Ruhe und stilvoll eine Tasse Tee zu genießen, vielleicht noch mit einem Stückchen ausgewählter Schokolade dazu, die es im Laden gibt.
Lampen von Piffany und Deko aus Dänemark
Und wer dabei in einem Kreativbuch aus dem Geschäft blättern möchte, kann auch gleich eine Brille erstehen – und die außergewöhnliche Tischlampe Mr. Wattson der Firma Piffany aus Kopenhagen fürs rechte Licht dazu. Als Deko kann es dann vielleicht der „architect made“ Optimist sein, der in Dänemark wie das Holzgestell der Lampe von Hand gedrechselt wird. „So etwas entdecken wir dann auf Messen. Uns ist auch Nachhaltigkeit wichtig“, sagt das Duo.
Übrigens kamen irgendwann auch Kaffeetrinker auf die beiden Inhaberinnen zu – und regten an, auch im Kaffeebereich Köstliches und Zubehör anzubieten. Gesagt, getan, aber auch hier wollen sie Entschleunigung ins Kaffeetrinken bringen und setzen aufs Kaffeefiltern. Was den Tee betrifft: „Wir haben inzwischen auch viele Spezialitäten aus Japan“, sagt Brigitte Schreiber-Heise.
Kindergeburtstage in der Potteery
Kunden kommen inzwischen zum Bemalen der Keramik aus dem Sauer- und Münsterland, vom Niederrhein, aus Köln. Eine 89-Jährige hat gleich ein ganzes Teeservice zum Geburtstag ihres 30-Jährigen Enkels gemacht. Andere gestalten Hundetrinknäpfe, Schalen, Becher, Figürchen. So mancher Kunde hat schon ein ganzes Service beisammen – selbst bemalt.
Die Kindergeburtstage, die in der Potteery gefeiert werden können, erfreuen sich großer Beliebtheit. „Derzeit kommen zum Beispiel viele aus Wattenscheid. Ein Kind hat hier gefeiert, da wollten die anderen auch“, sagt Brigitte Schreiber-Heise.
Firmen im Angebot des Geschäfts
Neun Aushilfen arbeiten in der Potteery mit. „Es sind viele Studenten, die etwas mit Kunst zu tun haben oder einen pädagogischen Hintergrund. Die Seminare sind gut besucht“, freut sich Andrea Kehry-Rudolph. Sie ist eigentlich Physikerin, war in der ganzen Welt unterwegs. Brigitte Schreiber-Heise arbeitete als Journalistin und Marketing-Expertin. Kennen lernten sie sich über die Berg- und Skigilde.
Glaswasserflaschen für unterwegs gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, Decken, außerdem auch Türstopper als Kunstleder-Mops, -Ente und Co. „Hier findet jeder was, auch wer weniger Geld in der Tasche hat“, beteuern die Inhaberinnen. Die Firmen Ad Hoc, Kay Bojesen, Bredemeijer, Eva Solo, finum, Gmeiner, Good old friends, Holmegaard, Keith Brymer Jones, Kerzilein, Kinto, L.W.C. Michelsen, Mono, Rosendaal, Bert & Buoy sind vertreten.
Lesungen und Tee-Seminare
Die verkaufsoffenen Sonntage laufen gut für die „Potteery“. Dann kommen viele Auswärtige. Und Touristen seien immer sehr begeistert. Das Ambiente in der Stadt und des Ladens gefällt den Unternehmerinnen, die beide mit ihren Familien in Hattingen wohnen. Darum wollen sie bleiben. „Wir sind sogar schon von Center-Managern angesprochen worden, ob wir nicht da ein Geschäft eröffnen wollen“, sagt Andrea Kehry-Rudolph. „Und gut angenommen werden die Lesungen, die wir im Laden anbieten. Und es gibt auch Tee-Seminare“, erklärt Brigitte Schreiber-Heise.