Ennepe-Ruhr/Hattingen. Welche Vögel es im Winter in den EN-Kreis zieht und warum viele Meisenknödel nicht zu empfehlen sind – die Biologische Station gibt Tipps.

Im Januar hat der Winter den Ennepe-Ruhr-Kreis oft fest im Griff. Die Natur scheint in diesem Wintermonat zu ruhen. Dennoch lohnt ein genauer Blick auf die Natur. Wer Vögel füttern will, sollte bei Standard-Meisenknödeln aufpassen, rät die Expertin von der Biologischen Station.

Vögel zieht es in die Städte des EN-Kreises

Viele Pflanzen sind im Ruhezustand, viele Vögel und auch einige Fledermäuse und sogar Schmetterlinge hat es in wärmere Gefilde gezogen. Mauersegler und Schwalben, die sich ausschließlich von Insekten ernähren, sind die ersten, die uns im Sommer verlassen. Für sie ist spät im Jahr nichts mehr zu holen. Blieben sie im Winter hier, würden sie verhungern. Andere Vogelarten, die sich auch von Früchten und Samen ernähren können, haben gute Chancen, den Winter zu überstehen.

Den Dompfaff zieht es in die Städte.
Den Dompfaff zieht es in die Städte. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Viele von ihnen kommen in dieser Jahreszeit vermehrt in die Städte. Oft in kleinen Trupps, zu denen sich zum Beispiel die prunkvoll rot und schwarz gefärbten Dompfaff-Männchen oder die Schwanzmeisen zusammenschließen. In der Nähe der Menschen ist es im Winter wärmer, als im Umland. Zudem ist der „Tisch“ für die Vögel oft gut gedeckt.

Das richtige Vogelfutter ist entscheidend

An den Futterhäuschen lassen sich hervorragend verschiedene Vogelarten beobachten. Wer Vögel füttert, sollte aber nur hochwertiges Futter verwenden – fetthaltig sollte es sein und ohne Salz. Abzuraten ist von Meisenknödeln im Plastiknetz, wie sie überall angeboten werden. Nicht nur, dass auch hier unnötig Plastik verwendet wird, die Vögel können sich mit ihren Zehen darin verfangen. Besser ist es, Knödel ohne Netz zu kaufen und diese in speziell dafür gefertigte, langlebige Spiralen oder kleine Körbchen aus Metall zu legen und aufzuhängen.

Fliegende Wintergäste finden sich auch auf den vielen Talsperren im Kreisgebiet ein und können dort gut beobachtet werden. Es lohnt sich, beim Spaziergang ein Fernglas mitzunehmen. Die kahl gewordenen Laubbäume geben jetzt den Blick auf die Nester frei.

Welche Spuren Vögel hinterlassen

Mit etwas Übung kann man anhand der Nester erkennen, welcher Vogel darin seine Jungen groß gezogen hat. Dass die Natur nicht gänzlich schläft, merkt man vor allem an sonnigen Januartagen. Dann erschallt auch schon mal der Gesang einer Kohlmeise, der an das Läuten eines Glöckchens erinnert. Oder ein Schwarzspecht schickt sein langes, tiefes Trommeln durch den Wald. Auch bei einer Ansammlung von Fichtenzapfen-Resten am Fuße eines Baumes kann ein Specht am Werk gewesen sein. In seiner sogenannten Spechtschmiede, einem Loch im Baum, klemmt er die Zapfen fest, die er dann auseinander nimmt, um an die Samen zu kommen.

Solange die Bäche nicht zugefroren sind, kann man mit etwas Glück einen Eisvogel bei der Jagd nach kleinen Fischen beobachten. Kopfüber stürzt er sich von einem Ast aus ins Wasser. Oder er saust als türkisfarbener Pfeil dicht über dem Wasser entlang, immer dem Bachlauf folgend.

Bäume bilden bereits Knospen

Schneeglöckchen gehören zu den ersten blühenden Pflanzen im Jahr.
Schneeglöckchen gehören zu den ersten blühenden Pflanzen im Jahr. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Auch im kalten Monat Januar können durchaus die ersten Blüten durch den Schnee hervorschauen. Das Schneeglöckchen trägt nicht umsonst seinen Namen.

Wer einmal genau hinschaut, sieht, dass an den Laubbäumen bereits die Blattknospen für das Frühjahr angelegt sind. Sie sind aber durch dicke Knospenschuppen vor der Kälte geschützt. Jede Baumart hat ihre eigenen, charakteristischen Blattknospen, an denen man sie erkennen kann.

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