Hattingen. Die Gruppe der Klimaschützer in Hattingen steht vor der Spaltung. Grund ist eine Parteifahne – und das Festbeißen in alten Feindbildern.
Greta ist überall. Völlig egal, wie man zu der Symbolfigur des internationalen Kampfes ums Weltklima steht – der Klimawandel ist das zentrale Thema des Jahres 2019. Und es sind die Jugendlichen, die sich mächtig ins Zeug legen für den einzigen Planeten, den wir haben.
Menschen wie Jakob Neuhaus machen Mut. Der 20-Jährige treibt die „Fridays For Future“-Bewegung in Hattingen voran. Es lässt den Worten Taten folgen, nimmt sich dafür selbst in die Pflicht, stellt sein Leben um. Respekt.
Wer der Spaltpilz ist, lässt sich nicht eindeutig ausmachen
Die Ungeduld der Jugend ist nicht zum ersten Mal die treibende Kraft gesellschaftlicher Veränderung. Nie zuvor allerdings war das Thema so lebensnah, so lebenswichtig. Da stört es umso mehr, dass die Gruppe der Hattinger Klimaschützer gerade vor der Spaltung steht. Und der Grund dafür eine Fahne sein soll. Weil der Marxist Jakobus Fröhlich seinen Aufruf „Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft“ mit dem Absender „MLPD“ versehen hat, kündigt „Fridays for Future“ die Klima-Freundschaft auf.
Wer denn da der Spaltpilz ist, lässt sich nicht eindeutig ausmachen. Die Aussagen über den Verlauf der Gruppentreffen sind widersprüchlich. Eindeutig ist für mich allerdings: Der Preis, der jetzt für das Polit-Gerangel gezahlt wird, ist viel zu hoch.
Überall gehen die jugendlichen Klimaschützer auf Distanz zu politischen Parteien
Politische Positionierungen in allen Ehren: Wer den Schulterschluss beim Kampf für die Rettung unserer Lebensgrundlage so torpediert, erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst.
Merkwürdig: Landauf, landab gehen die jugendlichen Klimaschützer bewusst auf Distanz zu allen politischen Parteien. Zu langsam, zu bürokratisch, zu machtversessen - so lauten die Vorwürfe. Und in Hattingen? Beißt man sich in alten Feindbildern zwischen Marxisten und Sozialdemokraten fest.