Hattingen. Ela Mikfeld entwirft in Hattingen Mode und betreibt eine Modeboutique. Was sie sich als Inhaberin vom Stadtmarketing wünscht.
Früher hat Ela Mikfeld nur für sich selbst Kleidung entworfen. Inzwischen macht sie das auch für andere. Ihr Label heißt „ModEla“. Und das vertreibt sie in ihrer gleichnamigen Modeboutique.
Die liegt sehr malerisch, aber recht versteckt im Haus Keilstraße 4 und ist 45 Quadratmeter groß. Im Sommer steht ein Tisch mit Stühlen draußen, lädt zum Verweilen ein. Beim Nähen hilft eine Freundin Ela Mikfeld, im Laden steht sie aber von montags bis samstag ohne Mittagspause allein – mit Spaß. Denn der Kontakt zu Menschen ist es, der die aktive Ela Mikfeld begeistert.
In Hattingen macht Ela Mikfeld in ihrem Geschäft „ModEla“ Mode nach Maß
Öffnungszeiten und Kontakt
„ModEla“ ist montags bis freitags von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet, samstags bedient Ela Mikfeld von 10 bis 13 Uhr Kundschaft.
Die Boutique liegt an der Keilstraße 4. Auf der Homepage www.modela-hattingen.de informiert die Geschäftsinhaberin nicht nur über ihre Mode nach Maß, sondern auch aktuell über die regelmäßigen Veranstaltungen.
In Hattingen macht Ela Mikfeld in ihrem Geschäft „ModEla“ Mode nach MaßVor ihr hängt ein schickes weißes Shirt an einer von einem Freund geschmiedeten, metallenen Schaufensterpuppe. „Das Oberteil verschicke ich gleich nach Österreich. Die Kundin hat eine Freundin hier. Sie hatte das Modell in Schwarz-Weiß gesehen, wollte es gerne in größer und in Weiß, ist inzwischen Stammkundin“, erklärt die Designerin, die bezahlbare Mode nach Maß bietet.
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Wichtig ist 67-Jährigen, dass „nichts bei mir aus Fernost kommt. Ich verwende nur schadstofffreie Stoffe.“ Die findet sie bei Stoffhändlern, manchmal auch über das Internet. „Aber dann lasse ich mir Stoffproben zuschicken, denn ich muss den Stoff fühlen, um die Wertigkeit beurteilen zu können.“
Stammkunden kommen von weit her nach Hattingen zu „ModEla“
Mancher Kunde, der als Tourist einst Hattingen besuchte, kauft inzwischen regelmäßig bei Ela Mikfeld. Sie ist übrigens gelernte Krankenschwester. „Aber ich war allein erziehend. Mit zwei Kindern ging das in dem Beruf nicht.“ Sie leitete einen beliebten Saunabetrieb in Bochum. „Das war mit den Kindern vereinbar.“ Viele Frauen, die einst zum Saunieren kamen, kommen heute als Kundinnen in die Boutique.
Als die Sauna schloss, überlegte sich Ela Mikfeld, ihr Hobby, das Entwerfen von Mode, zum Beruf zu machen. Erst eröffnete sie sie ein Café mit Boutique in Niederwenigern. Danach zog sie 2010 um in die Keilstraße inmitten der Altstadt.
Einen Kaffee hat die Modedesignerin immer für ihre Kunden in Hattingen
Und auch wenn es keinen Cafébetrieb gibt – einen Kaffee hat sie immer für die Kunden. Mit einigen entwirft sie sogar das gewünschte Kleidungsstück zusammen. „Wenn jemand Vorstellung hat von einem Kleid, Oberteil oder einer Hose, kann ich das umsetzen.“ Manchmal lässt eine Kundin auch ein Lieblingskleid nachnähen, das sich nach Jahren auflöst.
Im Laden selbst nutzt sie freie Zeiten zum Entwerfen und Stricken, genäht wird hier nicht. „Dann liegt überall Material, das ist nicht schön.“ Nicht nur eigene Kreationen präsentiert sie in der Boutique, sondern beispielsweise auch Hüte einer Essenerin aus Schafswolle. „Sie wäscht die Wolle selbst, spinnt, färbt sie mit Naturfarbe“, erklärt Mikfeld, die zudem die eigene Kollektion um Teile ausgewählter Designer beispielsweise aus Wattenscheid ergänzt.
Auch Bücher stehen zum Verkauf in einem Regal bei „ModEla“
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Außerdem bietet sie Bücher des Edition Paashaas-Verlags an. Über private Kontakte kam es damals zu einer ersten Lesung im Café in Niederwenigern. Inzwischen gibt es häufig Veranstaltung bei „ModEla“ – von der Modenschau über Lesungen oder Lesemarathon bis hin zur Weihnachtsfeier zugunsten des Kinderhospizes Witten.
Ela Mikfeld ist sogar selbst unter die Autorinnen gegangen. Ihr erstes Buch, eine Liebesgeschichte, erschien vor vier Jahren und heißt „Trau dich! fiducia in te!“ Im kommenden Jahr will sie ein weiteres Buch veröffentlichen – einen Krimi.
Ela Mikfeld findet, dass Mode individuell sein muss
Ela Mikfeld ist es wichtig, ein Bekleidungsstück immer nur in geringer Stückzahl zu produzieren und es zu variieren, wenn möglich. „Mode soll individuell sein“, findet sie. Ihre Mode „kaschiert“. „Gerade ältere Frauen haben ja nicht mehr immer die Idealfigur.“ Sie berät darum ihre Kundinnen auch in Stilfragen. Etwa drei bis vier Wochen nach Auftragserteilung ist die Bestellung fertig.
In Hattingen fühlt sich Ela Mikfeld als Geschäftsinhaberin wohl. Allerdings würde sie sich mehr Unterstützung vom Stadt-Marketing wünschen. „Für uns Kleinen wird nicht viel getan. Warum nimmt man nicht mal die Läden in die Broschüre zum Weihnachtsmarkt auf, damit die Leute sehen, wo sie Individuelles in Hattingen bekommen können?“