Hattingen. . Autoren und Boutique improvisieren bei Weihnachtslesung und auf dem Laufsteg. Viele Gäste haben wegen des Wetters abgesagt, andere genießen die Stimmung

Es ist klein und gemütlich. Die Besucher sind eng zusammengerückt. Mit Kränzen und Lichtern ist die Modeboutique Modela am Donnerstag so dekoriert, dass sich die Adventsstimmung ganz von allein einstellt. Fast könnte man den permanent prasselnden Regen vergessen und den Sturm, der draußen über die Dächer fegt. Doch er hat auch Einfluss auf die Weihnachtsveranstaltung der Boutique mit der Edition Paashaas Verlag.

Keine Strafen vom Nikolaus

25 Gäste waren angemeldet, doch das Gros hat abgesagt wegen des Wetters. „Fast mehr Gäste als Autoren“, scherzt Manuela Klumpjan vom Verlag. Ursprünglich war erst die Modenschau geplant, dann sollten die Autoren lesen zugunsten des Kinderhospizes. Das Geld dafür nimmt Heidi Pamp gleich mit. Für 15 Euro Eintritt wird nicht nur gelesen und ein Ausflug in die Modewelt unternommen. Es gibt auch Torten und von Modela-Inhaberin Ela Mikfeld selbst gebackene Plätzchen – von netten Gesprächen und Diskussionen gratis gar nicht zu reden. Dazu Getränke zum Aufwärmen.

Aber auch Harry Michael Liedke und weiteren Autoren hat das Wetter ein Bein gestellt. Sie verspäten sich. Macht nichts. Improvisation ist hier kein Thema. Es wird einfach erst gelesen – und dann der Laufsteg freigegeben.

Zwischendurch geht die Tür auf. Wer sich bei dem Wetter vor die eigene traut? Drei Frauen, auf der Suche nach Mode. „Ist das hier eine geschlossene Gesellschaft?“, wollen sie wissen. Ist es nicht. Manuela Klumpjan unterbricht ihren Vortrag. Die, die schon da sind, lassen die Neuen herein, die sich leise umschauen. Während es weiter geht mit deutsch-niederländischen Missverständnissen.

„Von huren und gekochten Eiern“ ist die Sammlung überschrieben. Wer das „Wörterbuch“ übersetzt haben möchte, holt sich einfach Manuela Klumpjans Werk. Er erfährt, dass Geschenketag in Holland nicht an Weihnachten ist, sondern an Nikolaus. Und Sinterklaas verteilt bereits an Nikolaus seine guten Gaben. Bestrafung wie in Deutschland ist nicht üblich. Adventskränze sind es auch nicht. Dafür hängen die Holländer ihre Weihnachtskarten auf eine Leine mitten in den Raum. Manuela Klumpjan muss es wissen. Sie ist oft in den Niederlanden. Und war am Anfang auch irritiert. Sicher wären die Bürger hier es nicht, wenn die Weihnachtsbriefmarke auch nur zehn Cent wie im Nachbarland kosten würde.

Neben Mode gab es dann noch „Leuchtende Weihnachten“, Gedichte und Kurzgeschichten verschiedener Autoren.