Hattingen. Anwohner der Bergstraße in Hattingen protestieren scharf gegen den geplanten Bau der Feuerwache Nord. Diese Nachteile befürchten die Betroffenen:
So eine Fragestunde für Einwohner haben auch altgediente Stadtverordnete im Haupt- und Finanzausschuss noch nicht erlebt.
Acht Anwohner der Bergstraße nutzten den Tagesordnungspunkt zu Beginn der Sitzung am Dienstagabend dazu, ihren Protest gegen den geplanten Neubau der Feuerwache Nord zwischen Berg- und Blankensteiner Straße deutlich zu machen. Alle hatten ganze Fragenkataloge mitgebracht, die die Baupläne von Rat und Verwaltung auf den Prüfstand stellen.
Gefragt wird nach Ersatzpflanzungen und Wertminderungen
Warum wird ein Standort ausgesucht, an dem ein Waldgebiet für den Bau gerodet werden muss? Wie stellt sich die Stadt die nötigen Ersatzpflanzungen vor? Welche Bäume sollen wo hinzukommen? Warum wird die neue Wache nicht kostengünstiger an der Lindstockstraße gebaut? Warum wird mit sieben statt sechs Garagen für die Fahrzeuge geplant? Wie sollen die Anwohner gegen den Lärm geschützt werden, den der Betrieb der Wache verursacht? Sind Entschädigungen für eventuelle Wertminderungen bei den Grundstücken geplant?
Das alles wollen die Anwohner von der Stadtverwaltung wissen. Die reagierte auf den massiven Protest, indem Baudezernent Jens Hendrix die Pläne und den Stand des Verfahrens erläuterte.
Das Plangebiet ist rund 1,4 Hektar groß
Die neue Feuerwache Nord soll an der Blankensteiner Straße südlich des ehemaligen Coca-Cola-Geländes gebaut werden. Das Plangebiet ist rund 1,4 Hektar groß. Das Gebäude würde quer zwischen Bergstraße und Blankensteiner Straße oberhalb der auf dem Grundstück laufenden Böschung angeordnet.
Erste Pläne für die räumliche Unterbringung der einsatztaktisch bereits zusammengeführten Löschzüge Blankenstein, Holthausen und Welper der Freiwilligen Feuerwehr liegen seit zwei Jahren auf dem Tisch. Zunächst sollte die neue Wache an der Lindstockstraße gegenüber vom Schulzentrum gebaut werden. Dann erhielt der Standort an der Blankensteiner den Vorzug – nicht zuletzt, weil die ehrenamtlichen Feuerwehrleute das wünschen.
„Das eigentliche Planverfahren startet jetzt erst“, betonte Jens Hendrix. Dazu gehörten das Abwägen aller Interessen und selbstverständlich auch eine Bürgerveranstaltung.