Hattingen. Die SPD geht mit Frank Mielke als Bürgermeisterkandidat für Hattingen in die Kommunalwahl 2020. Das sind seine Ziele und ein Problem der Partei:
Die Hattinger SPD wird mit Frank Mielke als Bürgermeisterkandidat in die Kommunalwahl 2020 gehen. Ein Problem sieht Stadtverbandsvorsitzender Manfred Lehmann darin, den Nachwuchs zu mobilisieren.
Mit 45 Ja- und einer Neinstimme nominierten die 46 SPD-Delegierten der außerordentlichen Jahreshauptversammlung Frank Mielke in Haus Benecken in Winz-Baak zum Bürgermeisterkandidaten. Mielke war sichtlich überglücklich und bedankte sich für das Ergebnis.
Hattingen soll Flächen selbst entwickeln
Kräftig gearbeitet auf dem Weg zum Bürgermeister hat er in den vergangenen Wochen schon. Er hat die Ortsvereine besucht, mit den Jusos gesprochen, immer wieder seine Ziele erklärt, die er auch jetzt noch einmal deutlich machte. Er will sich, sollte er das angestrebte Amt bekommen, um Wohnen, Arbeit und Gewerbe kümmern. „Wir müssen selbst Lösungen anbieten, Bildung, Sport und Kultur wieder stärker fördern, Flächen entwickeln und uns nicht die Vorstellungen von Investoren aufdrängen lassen. Die Ideen müssen von uns kommen.“
Die SPD sei keine Partei, die nur ökologisch denke, wie das bei manchen Parteien üblich sei. „Nein, wir müssen bei allem, was wir tun, immer die Klimaziele mit im Blickfeld haben“, betonte er. „Wir müssen strategisch die Probleme lösen.“ Das eine könne man nicht vom anderen trennen. Und da ein Bürgermeister auch Chef der Verwaltung sei, sei es für ihn wichtig, den Mitarbeitern die Angst vor Entscheidungen zu nehmen. Er habe sehr gute Lehrmeister gehabt, die ihm beigebracht hätten, wie kollegial man mit Mitarbeitern umgehen könne und müsse.
Jusos schwer von Aufstellung zu überzeugen
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Sein Ziel sei, sich mit den Ortsvereinen und der Öffentlichkeit zusammenzusetzen und zuzuhören, was die Bürger wollen. Da gehe es auch um die kleinen Probleme, die er ernst nehmen und Lösungen suchen werde. Ein großes Thema ist auch die Jugend. Vor allem wolle er wissen, was die jungen Menschen selbst möchten, wo ihre Ziele sind, wie man sie erreichen kann. Bei den Jusos, die er besuchte, war er offenbar zu schnell. Denn genau über die Themen habe er mit dem Parteinachwuchs sprechen wollen, als er sich vorstellte. „Darauf waren sie aber nicht vorbereitet“, stellte Mielke fest. Er komme dann aber noch einmal wieder, kündigte er an.
„Wie erreicht man die Jugend, das ist wirklich ein Problem“, räumte Stadtverbandsvorsitzender Manfred Lehmann ein. Unter den 23 Wahlkreiskandidaten seien fünf Jusos. „Und davon waren zwei nur schwer zu überzeugen, sich aufstellen zu lassen.“ Das Problem sei, dass bei den sehr jungen Menschen noch das ganze Leben in Bewegung sei. Sie seien sehr flexibel, wechselten spontan den Wohnort, weil sie zum Beispiel in einer anderen Stadt studierten, da sei zwangsweise keine Kontinuität vorhanden.
Viel Zeit für die Parteiarbeit nötig
„Wir brauchen die 30-Jährigen, die sich etabliert haben, Familie haben“, erklärte Lehmann. „Aber genau da gibt es das Problem, dass man für die Partei zeitlich unglaublich eingespannt ist. In Zeiten wie diesen, im Vorfeld von Wahlen, sind Sie zwei-, dreimal pro Woche für die Partei unterwegs. Wenn es um Haushaltsberatungen geht, zum Teil auch jeden Abend. Das kann man ja kaum einem Partner zumuten.“ Und dann habe man ja auch noch einen Beruf, der einen fordert.
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Lehmann weiß, wovon er spricht. Er selbst hat drei Kinder und sei politisch erst mit 54 Jahren durchgestartet, als er die vielen Anforderungen unter einen Hut bringen konnte.
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