Hattingen. In Hattingen fallen mehr Autos durch die TÜV-Prüfung. Hauptgrund: die Lampen. Nach dem Test müssen aber weniger Autos in die Werkstatt als 2013.

In den vergangenen sechs Jahren ist die Zahl der Autos, an denen der TÜV erhebliche Mängel festgestellt hat, deutlich gesunken. Doch inzwischen kehrt sich der Trend – wenn auch bisher nur leicht – wieder um. An drei von zehn Autos muss nachgebessert werden, bevor sie eine neue Plakette bekommen.

Gefährliche Mängel müssen sofort behoben werden

Damit hat sich der Zustand der kontrollierten Fahrzeuge grundsätzlich verbessert. Immerhin fielen 2013 noch fast 40 Prozent der Autos durch die Prüfung. Seit zwei Jahren allerdings steigt die zwischenzeitlich auf 27,5 Prozent gefallene Zahl der mangelhaften Autos wieder leicht an. Das trifft nicht nur auf Hattingen zu, sondern auf den gesamten Bereich des TÜV Nord, in dem mehr erhebliche Mängel festgestellt wurden, erklärt Sprecher Rainer Camen. Gründe dafür seien „nicht statistisch fundiert zu benennen“.

Häufigster Mangel in der Hauptuntersuchung ist ein Defekt in der Beleuchtung.
Häufigster Mangel in der Hauptuntersuchung ist ein Defekt in der Beleuchtung. © dpa | Julian Stratenschulte

Seit dem vergangenen Jahr gibt es eine neue Kategorie bei der Hauptuntersuchung. Neben erheblichen Mängeln werden nun auch speziell gefährliche Mängel aufgeführt. Allerdings unterscheidet der TÜV diese beiden Kategorien in seiner Statistik nicht. Zumindest so viel kann Camen sagen: Nur sehr wenige Fahrzeuge mussten mit gefährlichen Mängeln umgehend in die Werkstatt.

Größtes Problem sind defekte Lampen

Zur Unterscheidung: Während ein ausgefallenes Licht einen erheblichen Mangel darstellt, hat ein Auto, an dem zum Beispiel alle Bremslichter ausgefallen sind, einen gefährlichen Mangel. Also einen, der „eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung darstellt oder die Umwelt erheblich beeinträchtigt“, so der Überwachungsverein. Als völlig verkehrsunsicher sei übrigens zuletzt kein Auto eingestuft worden.

Neue Plakette und beste Automodelle

Mit dem Jahreswechsel ändert sich wieder die Farbe der zwei Jahre gültigen TÜV-Plakette. Statt der orangefarbenen gibt es dann eine blaue. Damit ist für Ordnungshüter schon farblich erkennbar, dass der TÜV-Termin überzogen wurde. Nach mehr als zwei Monaten ist ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem achten Monat kommt ein Punkt in Flensburg hinzu.

Als das Auto mit den geringsten Mängeln im gesamten TÜV-Report 2020 wird der Mercedes GLC genannt, gefolgt vom Porsche 911. Am Ende der Skala rangieren der Dacia Logan, der Chevrolet Spark und der Chevrolet Matiz. Der TÜV listet die besten Autos in den verschiedenen Fahrzeugklassen auf: Opel Adam bei den Minis, Audi A1 als Kleinwagen, Mercedes A-Klasse als Kompakter, Mercedes C-Klasse als Mittelklassefahrzeug und die Mercedes B-Klasse als Van.

Die Mängel treten seit Jahren immer wieder in den gleichen Bereichen auf. Spitzenreiter ist abermals die Gruppe „Licht und Elektrik“. So führte TÜV Nord-weit in 15,7 Prozent der Fälle zum Beispiel eine defekte Lampezum Nichtbestehen der Hauptuntersuchung.

Inspektionen und Wartungsarbeiten durchführen

Gleichauf bei den häufigsten Mängeln liegen die Gruppen „Achsen, Räder, Reifen“ und „Umweltbelastung“ mit je 10,7 Prozent der Fälle. Über das Abschneiden von E- oder Hybrid-Autos bei der Hauptuntersuchung gebe es übrigens noch keine belastbaren Ergebnisse, erklärt der TÜV-Sprecher.

Die Statistiken der vergangenen Jahre zeigen aber, dass die Autos, die die Hattinger fahren, älter werden. War der kontrollierte Pkw 2013 im Durchschnitt noch neuneinhalb Jahre alt, sind es inzwischen zehneinhalb Jahre. Umso erfreulicher ist, dass dennoch die Zahl der mängelfreien Autos (58,7 Prozent) weiterhin leicht gestiegen ist.

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Die wichtigsten Tipps der TÜV-Experten, um mängelfrei durch die Hauptuntersuchung zu kommen: Beleuchtung checken, einfache Wartungsarbeiten konsequent und regelmäßig erledigen. Und Inspektions- und Wartungsarbeiten in einer qualifizierten Werkstatt fristgerecht erledigen lassen.