Hattingen. . Gut 28 Prozent der in Hattingen geprüften Fahrzeuge bekamen zunächst keine TÜV-Plakette. Die häufigsten Mängel sind Defekte an der Beleuchtung.
Ewas mehr als die Hälfte der Autos, die im vergangenen Jahr an der Hattinger TÜV-Station überprüft wurden, wies keine Mängel auf. Das bedeutet allerdings auch, dass fast die Hälfte der Fahrzeuge kleiner oder größere Mängel hatten. Immerhin gute 28 Prozent bekamen die Plakette zunächst nicht. Damit ist die Zahl der „Durchfaller“ im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht angestiegen, liegt aber noch unter der der Vorjahre.
Erfreulich: Als völlig verkehrsunsicher wurde kein Auto eingestuft. Hauptursache für das Nichtbestehen der Kontrolle ist die Beleuchtung. In 16,4 Prozent der Fälle war eine Lampe kaputt. Das zählt bereits zu den erheblichen Mängeln, ebenso wie zum Beispiel beschädigte Stoßdämpfer oder Undichtigkeiten, erklärt TÜV-Sprecher Rainer Camen.
Häufige Mängel Beleuchtung
Nach der Beleuchtung sind die häufigsten Mängel in den Kategorien „Umweltbelastung“, „Achsen, Räder, Reifen“ und „Bremse“ festgestellt worden.
Zu den geringfügigen Mängeln zählen zum Beispiel eine defekte Kennzeichenleuchte oder ein kleiner Sprung in der Scheibe, wenn er sich nicht im Sichtfeld befindet, sagt Camen. Auf diese Mängel werden Autofahrer zwar hingewiesen, erhalten aber dennoch die Plakette für ihr Auto.
Neue fünfte Mängelkategorie
Neu einführt wurde im Mai dieses Jahres eine fünfte Kategorie – „gefährliche Mängel“. In die Statistik wird sie erst im kommenden Jahr einfließen. In der Wirkung entspricht diese Kategorie dem erheblichen Mangel. Heißt: Die TÜV-Plakette erhält das Fahrzeug nicht. Der Halter wird aufgefordert, die nächste Werkstatt aufzusuchen. Weiter als bis dorthin darf er mit seinem Auto nicht fahren. In diese Kategorie fällt beispielsweise ein Totalausfall der Bremsleuchten. Grund für die Einführung der Kategorie ist eine Harmonisierung auf europäischer Ebene und eine Sensibilisierung der Autofahrer, betont der TÜV-Sprecher.
Landesweit positiver Trend
Landesweit sei die Zahl der erheblichen Mängel zum fünften Mal in Folge gesunken, liege aktuell bei gut 22 Prozent. Hattingen liegt also etwas über dem Landesschnitt. Dennoch erkennt der Leiter der Hattinger TÜV-Station Bernd Breu einen positiven Trend. „Die Hersteller legen Wert auf die Langzeitqualität. Die Autofahrer kümmern sich in Zeiten guter Wirtschaftslage mehr um Wartung und Pflege ihrer Fahrzeuge. Besonders freuen würde es uns aber, wenn der kurze Check der Beleuchtungsanlage vor Fahrantritt zur Regel wird.“
Grundsätzlich gilt: Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die zunächst keine Plakette bekommen. Der durchschnittliche PKW, der an der heimischen TÜV-Station geprüft wurde, war 10,4 Jahre alt und hatte mehr als 105.000 Kilometer auf dem Tacho.
>>> Ab 2019 gilt eine neue Plakette
Wer noch mit einer grünen Plakette unterwegs ist, sollte sich einen TÜV-Termin geben lassen. Mit dem Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plaketten. Nach mehr als zwei Monaten überfälliger Prüfung ist ein Verwarnungsgeld fällig, ab dem achten Monat kommt ein Punkt in Flensburg hinzu.
Häufig würden Wohnwagenbesitzer den Termin verpassen. Doch auch, wenn der Wagen nur steht, benötigt er eine Plakette, betont Rainer Camen.