Hattingen. Fast drei Millionen Euro werden allein im Programm „Gute Schule 2020“ investiert. Geld fließt für Feuerwehr-Fahrzeuge, Kanalbau und Straßennetz.

Mit Mühe und Not hält Kämmerer Frank Mielke im Haushaltsplanentwurf für 2020 die Enden zusammen, stellt zum fünften Mal in Folge einen ausgeglichenen Etat in Aussicht. Dass bei einem Gesamtumfang von knapp 170 Millionen Euro am Ende ein Plus von gerade einmal 380.000 Euro für einen positiven Abschluss sorgt, zeigt deutlich, wie sehr das Zahlenwerk auf Kante genäht ist.

Gleichwohl sind auch im Sparhaushalt 2020 einmal mehr Millioneninvestitionen enthalten, die die Stadt voranbringen. Mit knapp drei Millionen Euro steht die „Gute Schule 2020“ ganz oben auf der Liste der investiven Einzelmaßnahmen. Einen großen Teil davon steuert das Land bei. Insgesamt überweist die NRW-Verwaltung innerhalb von fünf Jahren mehr als 2,1 Millionen Euro an die Stadtkasse, um in den Hattinger Schulen vor allem den digitalen Ausbau zu fördern.

Feuerwehr-Fahrzeuge kosten 2,7 Millionen Euro

Schuldezernent Matthias Tacke sieht Hattingen dabei auf einem guten Weg. Und auch Bürgermeister Dirk Glaser hat die Anstrengungen für die Kinder- und Jugendbetreuung in seiner Etatrede als Schwerpunkt der Entwicklung herausgestellt.

Auf Platz zwei der Investitionsliste für 2020 stehen Feuerwehr-Fahrzeuge. 2,7 Millionen Euro steckt die Stadt in die Modernisierung des Rettungsfuhrparks. Nach den städtischen Anteilen beim Kanalbau in Höhe von zwei Millionen Euro und Sanierungsmaßnahmen an Straßen und Brücken für 1,9 Millionen Euro geht es auch bei der fünfthöchsten Investition noch einmal um Fahrzeuge. Für 1,6 Millionen Euro darf der Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau neue Wagen anschaffen.

Bau- und Personalverwaltung sprechen über zeitgemäße Büros

1,2 Millionen Euro gibt die Stadt im kommenden Jahr für den Stadtumbau in Welper aus, gut eine Million für den geplanten Umbau der Immobilie Nierenhofer Straße 10 in einen neuen Verwaltungsstandort. „Der Kaufvertrag ist noch nicht im Detail fertig. Wir wollen uns ja neben den bestehenden Gebäuden noch 1000 Quadratmeter mehr für mögliche Erweiterungen sichern“, sagt Baudezernent Jens Hendrix.

In das ehemalige O&K-Gebäude an der Nierenhofer Straße will die Stadtverwaltung Hattingen einziehen.
In das ehemalige O&K-Gebäude an der Nierenhofer Straße will die Stadtverwaltung Hattingen einziehen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

2020 werde das Jahr der Planung und Vorbereitung sein. „Bau- und Personalverwaltung wollen gemeinsam überlegen, wie man den Verwaltungskomplex zeitgemäß gestalten kann. Das geht ja durchaus anders als in den altbekannten Zwei-Personen-Büros“, sagt Hendrix. „Wenn alles klappt, bekommen wir im nächsten Jahr mit viel Glück auch schon den Baustart hin.“

600.000 Euro fürs Altstadtparkhaus

Weitere hohe Summen sind für die Sanierung des Feuerwehrhauses in Niederwenigern und zusätzliche Räumen für die Grundschulen in Holthausen und Blankenstein geplant. 600.000 Euro sollen für die nächsten Sanierungsschritte im Altstadtparkhaus ausgegeben werden.

Mit 120.000 Euro schließlich steht der Gethmannsche Garten im Investitionsplan für 2020. Dabei gehe es zunächst nur um kleinere Grünarbeiten und Sicherungsmaßnahmen für die Standfestigkeit von Parkanlagen, erklärt der Baudezernent. „Größere Summen werden dann im Vorfeld der Internationalen Gartenausstellung 2027 fließen. Darüber gibt es gute Gespräche mit dem Land.“