Hattingen. Die Besitzer von 53 Wohnungen im Heidehof in Hattingen haben die Nutzung des Bades mitgemietet. Sie hoffen auf die Entscheidung im Stadtrat.
Die Weiternutzung des ehemaligen Lehrschwimmbeckens in Niederwenigern steht als Punkt vier auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag – gleich hinter dem Bericht des Kämmerers zur Finanzsituation der Stadt. Auf Druck aller sechs Ratsfraktionen trägt die Stadtspitze das Thema damit in die Politik.
Zunächst hatte der Verwaltungsvorstand eigenständig entschieden, dass die Kommune das Bad im Heidehof nach dem 31. Dezember 2019 nicht mehr für Schulschwimmen und VHS-Kurse nutzt – aus Kostengründen. In der Folge hagelte es Kritik von allen Seiten. Die politischen Parteien fühlen sich übergangen, die Eltern der Schulkinder beklagen den drohenden Bustransport zum Schwimmunterricht nach Welper.
Die Nutzung kostet 30 Euro pro Monat und Wohnung
Nun meldet sich noch eine weitere Nutzergruppe zu Wort: die Bewohner der Seniorenresidenz Heidehof. Sie haben die Benutzung der Einrichtung mit dem Kauf ihrer Wohnungen vertraglich mitgemietet – für 30 Euro pro Monat und Wohnung.
Auch ihnen hatte die Diakonie Mark Ruhr als aktuelle Eigentümerin des Schwimmbades zum 31. Dezember gekündigt. Dem hat der Beirat der Heidehof-Bewohner jetzt in einem Brandbrief widersprochen. Sie alle wollen das Bad unbedingt weiterhin nutzen.
Stark renovierungsbedürftig ist das Bad nach Stillers Ansicht nicht
„Für viele war das damals ein Bestandteil der Kaufentscheidung für eine Wohnung im Heidehof“, erinnert sich Joachim Stiller. Der in Niederwenigern geborene Architekt hat den Heidehof nach dem Rückzug der Schule als Seniorenresidenz entwickelt - und dann verkauft. Auch Stiller selbst hat in der Anlage eine Wohnung und nutzt das Bad.
Für eine Schließung hat er kein Verständnis. Dass die Diakonie Mark Ruhr die geplante Aufgabe des Bades damit begründet, es sei „stark renovierungsbedürftig“, hält Stiller für „absolut überzogen“.
„Die Filteranlage muss gewartet, im schlimmsten Fall ausgewechselt werden“, weiß der Architekt. „Das mag 15.000 Euro kosten, ist aber niemals ein Schließungsgrund.“