Hattingen. Das Schwimmbad in Hattingen-Niederwenigern wird geschlossen. Die Stadt hat das politisch nicht kommuniziert. Warum das ein fataler Fehler ist.
Sieben Ortsbürgermeister kümmern sich um die Interessen der Bürger in den Stadtteilen. Sie alle haben ihren eigenen Stil. Der von Theo Haske ist, nennen wir es mal so: eindringlich. Wenn ihn etwas aufregt, kommt man in Gesprächen schlecht dazwischen.
Die Schließung des Schwimmbades in „seinem“ Niederwenigern regt Theo Haske auf. Entsprechend wütend reagiert er auf den Verlust, der jetzt plötzlich über die Wennischen hereinbricht, obwohl er schon seit Monaten beschlossen ist. Recht hat er, denn die Schließung eines Schwimmbads ist ein wesentlicher Eingriff in das Leben eines Stadtteils. So ein Vorgehen muss zeitnah und vernünftig kommuniziert werden.
Auch in der Stadtmitte wurde ein Bad geschlossen
Da ist es völlig egal, ob die Stadtspitze das Thema unterschätzt oder einfach verbaselt hat. Der gesellschaftliche und politische Schaden ist groß. Schließlich fühlen sich die Stadtteile traditionell von der Innenstadt abgehängt. Investiert werde stets nur in Mitte, lautet der Vorwurf immer und immer wieder.
Ja doch, auch in der Stadtmitte wird gespart. 2003 schloss das Hallenbad an der Talstraße. Das gehört zur Wahrheit dazu. Die spannende Frage ist indes die der Abwägung. Hattingen stürmt seit Jahren von Fördertopf zu Fördertopf. Das holt unbestritten wichtige Sanierungs- und Umbauprojekte in die Stadt. Der Preis sind die Eigenmittel, meist zehn oder 20 Prozent des Gesamtvolumens.
Es geht um die Infrastruktur in den Stadtteilen
Nicht nur Theo Haske kritisiert, dass dieses Geld dann zur Erhaltung der Infrastruktur in den Stadtteilen fehlt. Das muss politisch diskutiert werden. Und genau deswegen ist das Verschweigen der Badschließung in Niederwenigern ein fataler Fehler der Stadtspitze.