Ennepe-Ruhr. Harald Kahl, Anna Maria Schönrock und Angelika Wischermann haben „Heimat“ interpretiert. Dafür erhielten die Künstler den Kunstpreis Ennepe-Ruhr.
„Für mich ist die Kunst an sich ein Stück Heimat.“ Harald Kahl klingt überzeugt. Gerade hat er den Kunstpreis Ennepe-Ruhr verliehen bekommen. Bei der Preisverleihung auf der Henrichshütte in Hattingen ehrte eine Jury die drei besten Bewerber.
Kahl hat mit seinen plastischen Werken überzeugt. Das Thema „Heimat“ hat der Wittener auf seine ganz eigene Weise umgesetzt. Aus 56 Bewerbern durften nur 16 ihre Werke bei der Vernissage auf der Henrichshütte ausstellen.
Der Künstler ist mit seiner Kunst verbunden
Harald Kahls Kunst ist ein wenig anders als die der meisten hier. Direkt am Eingang findet sich eine abstrakte Interpretation das vorgegebenen Themas. Vier gleich große, dunkel bemalte Rechtecke bilden ein neues, einheitliches Viereck. „Auf eine gewisse Art und Weise ist Kunst immer international. Doch ich bin ein Kind des Ruhrgebiets. Die Kunst selbst kann man nicht von dem Schaffenden trennen.“
Woher nimmt er seine Inspiration? Kahl überlegt lange. Eine schwierige Frage, die sich kaum beantworten lässt. „Ich denke, die Kunst ist der Grund, warum ich hier auf der Erde bin. Deshalb ist sie selbst auch meine Inspiration.“
Lebensgeschichte in Bildern
Ähnlich sieht das auch Anna Maria Schönrock. Sie ist ebenfalls eine der Gewinnerinnen des Kunstpreises Ennepe-Ruhr. „Bei mir entstehen immer mehrere Werke parallel zueinander. Die beeinflussen sich dann gegenseitig“, erklärt sie. „Am Anfang steht eine grobe Idee. Die kann durch einen bestimmten Gegenstand oder auch nur eine Farbe entstanden sein.“
Schönrock interpretiert die Vorgabe „Heimat“ auf verschiedene Weisen. Nebeneinander hängen zwei kleine Bilder an der Wand. „Drift“ und zeigt eine Figur, die zerrissen wirkt. Die Töne sind gedeckt, in Grau und Braun gehalten. Das Ölgemälde daneben wirkt kräftiger und fröhlicher, strahlt in leuchtenden Blautönen. „Space“ zeigt einen Astronauten. „Heimat hat für mich viel mit Identität zu tun. Ich bin in Witten aufgewachsen, wohne jetzt in Nürnberg. Beide Orte haben mich geprägt. Daher kommt ein gewisser Zwiespalt.“
Ausstellung im Stadtmuseum Hattingen
Der Raumfahrer hat für die junge Künstlerin eine emotionale Bedeutung: „Mein Vater ist Hobby-Astronom. Ich erinnere mich gut daran, dass früher bei uns zu Hause Fernrohre in jeder Größe herumstanden. Damit verbinde ich ein Stück Heimat.“
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Dritte Gewinnerin, aber nicht selbst bei der Vernissage vor Ort, ist Angelika Wischermann aus Herdecke.
Der Kunstpreis Ennepe-Ruhr wird alle zwei Jahre vergeben. Das Thema wird jeweils vorgegeben. Die Premiere war 2011. Die drei Gewinner dürfen ihre Werke 2020 im Stadtmuseum Hattingen ausstellen.