Hattingen. Die neue „Fridays For Future“-Ortsgruppe Hattingen setzt sich für einen deutlich gestärkten Klimaschutz ein. Dabei will sie auf Demos verzichten.

Sie wollen sich für einen deutlich gestärkten Klimaschutz einsetzen und dazu eine „Fridays For Future“-Ortsgruppe nutzen – das haben die Mitglieder des Jugendparlamentes noch kurz vor den Sommerferien beschlossen. Und sie haben Wort gehalten: Die Ortsgruppe ist inzwischen eingerichtet, erreichen und sich mit ihren Ideen einbringen können Interessierte sie vorerst indes nur über Whats-App, sagt Mitbegründer Felix Hampel (17). Doch dabei soll es nicht bleiben.

Man werde in den nächsten Wochen und Monaten Treffen initiieren, wahrscheinlich auch mit Infoständen öffentlich präsent sein, verspricht Hampel. Und auch Kontakt mit Schülervertretungen und den Jugendorganisationen der Parteien wolle die „Fridays For Future“-Ortsgruppe aufnehmen – „damit wir uns breit aufstellen können“. Und auch ein Austausch mit Radfahr-Enthusiast Robert Dedden ist geplant – um etwa auszuloten, wie in dieser Stadt mehr junge Menschen fürs Radfahren begeistert werden können.

Noch fehlt ein konkretes Konzept

Ein konkretes Konzept, mit welchen Aktionen die Hattinger den Klimaschutz stärken können, gebe es indes noch nicht, betont Felix Hampel.

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Klar dagegen ist dies: Anders als etwa die „Fridays For Future“-Ortsgruppe in Bochum, „mit deren Mitgliedern wir uns ausgetauscht haben“, will die hiesige Ortsgruppe auf Demonstrationen, Debattenpicknick und verstörende Aktionen zum Wachrütteln der Öffentlichkeit verzichten.

„Wir wollen in Hattingen erst einmal harmloser starten“, sagt Felix Hampel. „Zumal sich ja auch der Stadtrat einig ist, dass etwas passieren muss zum Wohle des Klimas.“

Im Klimabeirat sind auch zwei Jugendparlamentarier Mitglied

So erarbeite ein ins Leben gerufener Klimaschutz-Beirat aktuell bereits ein Integriertes Klimaschutzkonzept, das zum Jahresende vorgestellt werden soll. Auch er und Linda Karaus (15), die Vorsitzende des Jugendparlaments, sind in diesem Gremium Mitglied.

Eine erste Idee des Beirates sei die, dass die Stadt Hattingen bei der Energieversorgung komplett auf zertifizierten Ökostrom umstelle, sagt Felix Hampel.

Den Kauf von Plastikflaschen drastisch reduziert

Ein guter Anfang, finden er und Linda Karaus. Wobei beide auch betonen, dass es wichtig sei, sich bewusst zu machen, wie man persönlich mit dem Klimaschutz umgehe – „etwa bei der Produktion von Plastikmüll“, so Linda Karaus. Und sie fügt hinzu: Im Sinne des „Fridays For Future“-Gedanken habe sie jüngst etwa den Kauf von Plastikflaschen drastisch reduziert.

Und auch Felix Hampel sagt, er habe sich bereits damit auseinandergesetzt, wie er persönlich seinen Beitrag für einen deutlich gestärkten Klimaschutz leisten kann, „jeder einzelne muss schließlich erst einmal bei sich selbst anfangen“.

Für die Umstellung auf Ökostrom auf einen Teil des Taschengeldes verzichten

Regelmäßig nutze er zum Beispiel das Rad für den Schulweg, auch achte seine Familie darauf, möglichst oft regionale Produkte einzukaufen. Und seinen Vater habe er bereits gefragt, ob man zu Hause nicht auch auf Ökostrom umstellen könne. „Dafür würde ich sogar auf einen Teil meines Taschengeldes verzichten.“

Wirklich klimaneutral zu leben, sei in einem Industriestaat zwar nahezu unmöglich. „Aber auch viele kleine Dinge kommen dem Klimaschutz zugute.“

AUFNAHME IN DIE WHATS-APP-GRUPPE

Interessenten, die in die Whats-App-Gruppe der Hattinger Ortsgruppe von „Fridays For Future“ aufgenommen werden möchten, können sich an Ines Ditscheid wenden, die Geschäftsführerin des Jugendparlaments bei der Stadt. Zu erreichen ist sie telefonisch unter 02324/ 204 3854, per E-Mail unter i.ditscheid@hattingen.de

Alternativ gibt es auch folgenden Link zur Gruppe: https://chat.whatsapp.com/C4IqUWGiWZjAoemL68ZYBr. Wird dieser bei Google eingegeben, wird man direkt in den Chat weitergeleitet.