Hattingen. Für die DLRG Hattingen/Blankenstein ist es schwierig, Mitglieder für Aufgaben mit Verantwortung zu finden. Das Jugend-Einsatz-Team kann helfen.

Nachwuchsprobleme sieht die DLRG Hattingen/Blankenstein e.V. weniger. Aber: „Es wird immer schwieriger Mitglieder zu gewinnen für Aufgaben mit Verantwortung“, sagt Steffen Diße von der DLRG Hattingen/Blankenstein.

Alternativen der Freizeitgestaltung bietet der Verein mit seinem Jugend-Einsatz-Team (JET), dem derzeit 15 Jugendliche angehören, um die sich acht Betreuer kümmern. „Die meisten kennen nur unsere Schwimmausbildung, wir machen aber viel mehr“, sagt Tim Markus (32), der für das JET verantwortlich zeichnet.

Das Jugend-Einsatz-Team der DLRG Hattingen ist beim Ferienspaß dabei

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Das war auch jetzt dabei, als die Teilnehmer vom Ferienspaß an der Station am Ruhrdeich, die von Mai bis September besetzt ist, erlebten, was Lebensrettung und Wachdienst bedeuten.

„Ich finde es gut, wenn unsere JET-Mitglieder Gleichaltrigen zeigen können, was sie schon gelernt haben. Sie begegnen sich auf Augenhöhe“, erklärt Markus. Maik (12) vom JET beispielsweise kann die Herzmassage schon perfekt. Mirja (10) ist ganz begeistert von ihren Eindrücken. „Hier kann man was Sinnvolles und was für andere machen. Das finde ich toll“, sagt die Ferienspaß-Teilnehmerin, die Tim Markus begeistert erzählt, dass ihre Mutter einverstanden ist, dass sie künftig im JET mitmacht.

Ins Jugend-Einsatz-Team kann, wer zehn Jahre alt ist, das Goldschwimmabzeichen hat

Ab zehn Jahren und mit dem Schwimmabzeichen Gold in der Tasche ist das nämlich möglich. „So können Interessierte schon vor dem 16. Lebensjahr aktiv am Wasserrettungsdienst teilnehmen“, sagt Diße.

Niklas Loose (20) erklärt Jugend-Einsatz-Team Mitgliedern und Ferienspaß-Teilnehmern Erste-Hilfe-Maßnahmen bei der DLRG Hattingen/Blankenstein.
Niklas Loose (20) erklärt Jugend-Einsatz-Team Mitgliedern und Ferienspaß-Teilnehmern Erste-Hilfe-Maßnahmen bei der DLRG Hattingen/Blankenstein. © Biene Hagel / Funke Foto Services

Ein Mal pro Monat an einem Wochenendtag trifft sich das JET, um Themen wie Seemannschaft, Knotenkunde, Revierkunde, Aufgaben im Wasserrettungsdienst, Bootsdienst, Versorgung von Betroffenen und mehr zu thematisieren. „Bislang haben wir uns nur in der Wachzeit getroffen, wollen das jetzt aber auch in den Wintermonaten machen, beispielsweise für Ausflüge. Nächste Woche fahren wir zum Aktion ,Jugend trifft Einsatz’ nach Gronau“, so Markus. Im Sommer ist das JET bei Wachfahrten und Co. dabei.

Gelungener Übergang von der Schwimmausbildung zum Wasserrettungsdienst

„Das Jugend-Einsatz-Team ist ein guter Übergang von der Schwimmausbildung zum Wasserrettungsdienst. Die letzten Jahre haben gezeigt, wie effizient die Ausbildung im Jugend-Einsatz-Team ist, denn die Ausbildung zum Wasserretter kann so verkürzt werden“, erklärt Diße.

Schwierig ist das Gewinnen von Ehrenamtlichen auch, weil es für die Wachdienste keine Vergütung gibt. Selbst Einsatzkleidung müssen die Freiwilligen selbst anschaffen. „Der Verein kann das nicht übernehmen. Dazu fehlen einfach die Mittel“, so Markus. Knapp 500 Mitglieder sind es, Kinder zahlen jährlich 38 Euro, Erwachsene 45, Familien 90 Euro.

Die DLRG will für die Gefahren in und am Wasser sensibilisieren

Mit Aktionen wie dem Ferienspaß will die DLRG nicht vornehmlich Mitglieder gewinnen, sondern kommt ihrem vorrangigen Ziel nach: für Gefahren in und am Wasser zu sensibilisieren. „Man kann noch so oft sagen, wie gefährlich Strömungen sind, wenn die Kinder mit uns einmal im Wasser waren und das erlebt haben, wissen sie Bescheid. Ein Boot ist dann auch immer dabei“, so Markus.