Hattingen. Zum Saisonstart blickt die Ortsgruppe auf 70 Jahre Vereinsgeschichte, 20 Jahre Wasserrettungsstation und 40 Jahre Freundschaftswettkampf zurück.
Wenn am 1. Mai die DLRG-Ortsgruppe Hattingen/Blankenstein am Ruhrdeich die Wachsaison eröffnet, werden die mehr als 500 Mitglieder auf die bewegte Geschichte ihres Vereins zurückblicken. Gleich drei Gründe gibt es 2018, um zu feiern.
Vor 70 Jahren wurde die DLRG-Ortsgruppe Hattingen gegründet. Damals ging es den ehrenamtlichen Mitgliedern darum, dass die 30 000 Einwohner der Stadt gefahrlos in der Ruhr und im Freibad schwimmen konnten. Dafür boten sie Schwimmausbildung an und bildeten Rettungsschwimmer aus.
Der Dreischritt vom Nicht-Schwimmer über den Schwimmer zum Rettungsschwimmer ist wie eh und je das Anliegen der DLRG. Dafür bietet die Ortsgruppe an vier Tagen in der Woche Schwimmunterricht in drei Schwimmbädern im Stadtgebiet an.
31 Einsätze an der Bootsrutsche
2013 wurden die DLRG-Gruppen Hattingen und Blankenstein zusammengelegt. Den aktuellen Namen des Ortsgruppe gibt es aber erst seit 2017. Mit der DLRG an der Isenbergstraße hat die Ortsgruppe nichts zu tun. „Das ist eine eigene Ortsgruppe, mit der wir uns aber teilweise das zu bewachende Gebiet an der Ruhr teilen“, erklärt Pressesprecher Steffen Diße.
Seit 20 Jahren liegt die Wasserrettungsstation am Ruhrdeich. Das ursprüngliche Domizil wurde 1954 unter einer Brücke an der Ruhrgasse eingeweiht. Doch schon vier Jahre später konnte der Standort seinen Zweck nicht mehr erfüllen, weil die Ruhr verlegt wurde und die Station nicht mehr unmittelbaren Zugang zum Fluss hatte. Erst 1964 wurde die Rettungsstation „Haus Weile“ in Betrieb genommen.
Drei Brandstiftungen im Jahr 1977
Als schwersten Rückschlag für die DLRG Hattingen empfinden viele die Ereignisse im Jahr 1977: Dreimal innerhalb kürzester Zeit wurde durch Brandstiftung die Station beinahe komplett zerstört, alle Rettungs- und Ausrüstungsgeräte wurden vernichtet. Durch den Einsatz der Vereinsmitglieder wurde die Wachstation 1979 wieder in Betrieb genommen. Nachdem die Henrichshütte geschlossen und das Haus verkauft wurde, verließ die DLRG 1996 das Gebäude. 1998 wurde eine neue Rettungsstation am Ruhrdeich errichtet.
Dort wird am 1. Mai auch das traditionelle Fest zum Start in die Wachsaison stattfinden. Zur Feier des Tages wird ein neues Motorrettungsboot in den Dienst gestellt. Damit ist die Wachstation mit drei Booten ausgestattet und kann die 13 Kilometer entlang der Ruhr noch besser sichern. „Vor allem die Bootsrutsche ist risikoreich“, meint Diße. 2017 hatte die Ortsgruppe dort 31 Einsätze.