Hattingen/ Schwelm. Das THW Hattingen und die Feuerwehr Sprockhövel helfen bei einem Großbrand in zwei Fachwerkhäusern in Schwelm. Die Häuser sind einsturzgefährdet.

Das Technische Hilfswerk Hattingen leistete am Samstag und Sonntag Unterstützung bei einem Großbrand in der Schwelmer Altstadt. Auch die Feuerwehr aus Sprockhövel war in der Nachbarstadt im Einsatz.

Dachstühle zweier Fachwerkhäuser brennen

Um 15.17 Uhr wurde der Brand auf einem Balkon eines Mehrfamilienhauses an der Kölner Straße in der Schwelmer Altstadt gemeldet. Als die ersten Kräfte nur wenige Minuten später in der Altstadt eintrafen, hatte der Brand bereits auf den Dachstuhl des dreigeschossigen Fachwerkhauses übergegriffen. Auch ein weiterer Dachstuhl eines angrenzenden Hauses war vom Feuer betroffen.

Auch interessant

Direkt in der ersten Phase des Einsatzes wurde mit massivem Kräfte- und Materialansatz versucht, ein Übergreifen auf die weiteren, direkt angrenzenden Gebäude zu verhindern. Gleichzeitig setzten die Einsatzkräfte mehrere B-Strahlrohre zur Brandbekämpfung ein. Aus Gevelsberg, Ennepetal, Sprockhövel und Wuppertal trafen weitere Einsatzkräfte ein.

Feuerwehr Sprockhövel hilft mit Drehleiter

So konnten insgesamt drei Drehleitern in Stellung gebracht und das Feuer von oben weiter eingedämmt werden. Zeitweise mehr als 100 Einsatzkräfte haben über Stunden mit Hochdruck gearbeitet. Nur so gelang es, dass in der sehr dicht bebauten Schwelmer Altstadt nicht noch mehr Fachwerkhäuser dem Feuer zum Opfer gefallen sind.

Auch interessant

Aufgrund der besonderen Bauweise war es für die Einsatzkräfte nicht mehr möglich, die Gebäude zu betreten. Es herrschte Einsturzgefahr. Zur weiteren Lagebeurteilung wurden Baufachberater des THW Hattingen alarmiert.

Fachwerk bricht zusammen

Durch die enge Bebauung war es den Einsatzkräfte nicht möglich, die gesamten Flächen der Dachstühle einzusehen. Zur besseren Beurteilung der Gesamtlage sowie der weiteren Einsatzplanung wurde ein spezieller Teleskopmast der Feuerwehr Dortmund angefordert und vor Ort in Stellung gebracht.

Die vom Brand betroffenen Gebäude sind nicht bewohnbar. Die Erkundungen des THW Hattingen ergaben, dass Teile der Giebelwände einsturzgefährdet sind. Nachdem das Feuer weitestgehend gelöscht war, kam es zu einer Verschärfung der Lage, weil bei dem schwer beschädigten Haus Nr. 24 tragende Fachwerkelemente versagten und Teile der Wand im Erdgeschoss herausdrückten.

THW und Feuerwehr die ganze Nacht im Einsatz

Laut Beurteilung der Baufachberater des THW bestand zu diesem Zeitpunkt akute Einsturzgefahr und damit die Gefahr, dass im Falle der Havarie des Gebäudes die umliegenden Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden. Um dies zu vermeiden und Brandnester abzulöschen wurde das am schwersten beschädigte Haus Nr. 24 von einer Spezialfirma abgetragen.

Auch interessant

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW waren die Nacht über im Einsatz, um etwaige aufkommende Glutnester direkt ablöschen zu können. Das THW übernahm hier die Ausleuchtung der Einsatzstelle. Während die Spezialfirma mit der Vorbereitung des Abtragens des Gebäudes beschäftigt war.

Überörtliche Zusammenarbeit funktioniert

Matthias Jansen, Leiter der Feuerwehr Schwelm und Einsatzleiter vor Ort dankt allen Einsatzkräften. „Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen der Nachbarstädte hat reibungslos funktioniert. Durch das schnelle Eingreifen und dem massiven Kräfteansatz ist es uns heute gelungen, noch Schlimmeres zu verhindern“, so Jansen weiter.

Auch am Sonntagvormittag dauert der Einsatz noch an und es sind etwa 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr und zehn Kräfte des THW u.a. weiterhin mit zwei Baufachberatern sowie eine Spezialfirma mit schwerem Gerät im Einsatz. Der Einsatz wird vermutlich bis in den Nachmittag des Sonntags andauern.

Verletzt wurde bei dem Großbrand zum Glück niemand.