Hattingen. Großer Andrang bei der „Offenen Gartenpforte“ in Niederwenigern: Ingrid Adelt begeistert in ihrem „außergewöhnlichen Privatgarten“ die Besucher.
Ingrid Adelt ist verliebt in den Garten mit dem plätschernden Bach und dem grün angestrichenen Gartenhäuschen. Vor dem ersten Rasenstück preist ein Schild den „außergewöhnlichen Privatgarten“ an, den die Besucher hier bei den Adelts in Niederwenigern entdecken können. Sie zeigen diese Idylle im Rahmen der „Offenen Gartenpforte“ – und mit „außergewöhnlich“ verspricht das Schild am Eingang nicht zu viel.
Der Schlitzahorn ist Ingrid Adelts Lieblingsbaum
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„Den Schlitzahorn da vorne habe ich meinem Mann zum 50. Geburtstag geschenkt“, sagt Gartenbesitzerin Ingrid Adelt und deutet auf ihren Lieblingsbaum auf den anderen Seite des Rasens. Links von der kleinen Rasenfläche spannt sich ein Torbogen in Rostoptik über einen schmalen Weg. An den Seiten der kleinen Pflastersteine säumen Beete aus grünen Sträuchern mit lilafarbenen und weißen Blüten den Gang zur zweiten Rasenfläche. Um sie herum wachsen hohe Pflanzen, sodass man den angrenzenden Nachbarsgarten kaum sieht.
Eine kleine Treppe führt mitten in den Pflanzendschungel zu einer Bank. Unter dem Blätterdach haben es sich gerade zwei Besucherinnen mit einem Stück Kuchen gemütlich gemacht. „Das ist auch mein Lieblingsplatz“, sagt Ingrid Adelt. Der Platz mitten in den Pflanzen ist ihre Morgenecke, dort kommen die ersten Sonnenstrahlen hin: Perfekt für die Frühaufsteherin. „Und ich kann mich am besten im Garten umgucken, während ich meinen Kaffee trinke und Rosinenstuten genieße.“
Unter den Ästen einer knorrigen Korkenzieherhasel
Antje Kielbaser ist besonders der Ecke neben dem Küchenbüfett verfallen. Unter den Ästen einer knorrigen Korkenzieherhasel schwingt eine Hollywoodschaukel aus Holz. Viel interessanter für sie sind aber die Pflanzen, die in verschiedenen Töpfen am Rand stehen: Hostas mit tropfenförmigen Blättern in Gelb oder Grün. „Ich finde das total inspirierend“, sagt die begeisterte Hostasammlerin. Sie besucht seit zehn Jahren mit Freunden die offenen Gartenpforten und ist extra aus Münster gekommen. Das lohne sich immer: Sie überlege in jedem Garten, was sie zu Hause selbst noch ändern kann.
Im Garten der Adelts trudeln immer mehr Hobbygärtner ein. „Man wundert sich, was ein kleiner Garten alles hergibt“, staunen sie. Es kommen so viele Gartenfans, dass der Kuchen knapp wird – dabei hatte sie doch extra sieben gebacken. „Eigentlich ist Samstag der ruhigere Tag, mit so vielen habe ich gar nicht gerechnet“, sagt Ingrid Adelt, setzt sich an einen Tisch neben dem Teich und muss erst einmal kurz durchschnaufen. Gleich beginnt schon die nächste Führung durch ihre grüne Oase, die sie selbst als pflegeleicht bezeichnet.
„Viel pflegeleichter übrigens als diese Gärten des Grauens aus Schotter“, sagt sie. Deswegen ist für sie auch ein tolles Angebot: „Ich will den Leuten zeigen, dass Garten auch ohne Schotter und trotzdem einfach zu pflegen gehen kann.“
Am 28. und 29. September öffnen die Gärten zum letzten Mal dieses Jahr ihre Pforten. Im Garten Adelt werden neben Kaffee und Kuchen dann auch junge Pflanzen in Töpfen verkauft. Ingrid Adelt pflanzt Anfang des Jahres Ableger der Pflanzen in ihrem Garten wie beispielsweise Stauden dort ein.