Hattingen. Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte hat ein neues Angebot gestartet. Per Whatsapp-Guide können Besucher die „Boom“-Ausstellung erkunden.
Es boomt in Sachen Kunst in Hattingen in diesen Tagen – denn das LWL-Industriemuseum Henrichhsütte hat jetzt ein neues digitales Führungsformat gestartet. Ab sofort können die Besucher über die Kommunikationsplattform Whatsapp die Sonderausstellung „Boom! Die Hütte zwischen Abbruch und Aufbruch“ mit dem eigenen Smartphone erkunden.
„Der Whatsapp-Guide bietet einen dynamischen Zugang zur Ausstellung“, so Delia Pätzold, die Kuratorin der Ausstellung. Sie hat mit viel Liebe zum Detail Exponate zur „Boom!“-Schau ausgewählt, die sich auf die Spurensuche begibt nach Umbrüchen in der wechselvollen Geschichte der Henrichshütte in Hattingen.
Nachdem man sich zu Beginn der Ausstellung in das interaktive Führungssystem eingewählt hat, kann man sich auf zwei Ebenen durch die Geschichte der Henrichshütte leiten lassen. Entlang der Ausstellungskapitel finden sich 37 Stationen, an denen es die Möglichkeit gibt, Inhalte abzurufen. Es gibt vertiefende Informationen zu den Ausstellungsthemen oder – auf einer biografischen Ebene – kann jeder den Spuren der (fiktiven) Hattinger Familie Porbeck durch die Geschichte der Henrichshütte folgen.
Nutzerinnen und Nutzer werden aktiv nach ihrer Meinung gefragt
Neben den Informationen bietet der Whatsapp-Guide auch die Möglichkeit der Interaktion: Die Nutzerin oder der Nutzer wird aktiv nach seiner Meinung gefragt und kann auf Nachfrage aktiv Themenfelder auswählen.
Entwickelt wurde der Führer von der Firma „Helloguide“, die ähnliche digitale Führungsangebote bereits für andere Museen, wie etwa das Museum Kunstpalast in Düsseldorf, produziert hat. „Das Besondere am Whatsapp-Guide ist, dass es sich nicht um eine App handelt, die Speicherplatz des Smartphones belegt“, erklärt Ines Woermann von „Helloguide“. „Nach dem Ausstellungsrundgang können Besucher den Chatverlauf bei Whatsapp sowie den Kontakt ganz einfach vom Smartphone löschen.“
Die Nutzung des Whatsapp-Guides im Industriemuseum ist kostenfrei und erfolgt über das eigene Smartphone.
Auch zu sehen: 48 Fotografien zum Thema Schrott
Ohne digitalen Führer, aber ebenfalls im Industriemuseum sind insgesamt 48 Fotografien zum Thema „Schrott“ zu sehen. Gerd Mittendorf aus Radevormwald hat für diese Aufnahmen vier Betriebe, die auf irgendeine Weise mit Schrott zu tun haben, in der Region aufgesucht, darunter auch den Metallschrott-Verwerter Bötzel in Witten an der Grenze zu Hattingen. Mittendorfs allesamt digital fotografierten, aber nicht nachbearbeiteten Bilder regen an, Sichtweisen zu hinterfragen. Um den Fantasien des Betrachters freien Lauf zu lassen, verzichtet der 80-Jährige sogar auf eine Betitelung seiner Fotos.
>>> INFO: Die aktuellen Ausstellungen
Die Sonderschau „Boom! Die Hütte zwischen Abbruch und Aufbruch“ macht markante Entwicklungen der Hüttengeschichte dabei auch emotional erlebbar. Sie läuft bis zum 3. November und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Jeden Samstag wird von 15 bis 16.30 Uhr zudem eine offene Führung durch die Ausstellung angeboten.
Ebenfalls im LWL-Industriemuseum Henrichshütte (Werksstraße 31-33) ist noch bis zum 22. September die „Schrott“-Ausstellung von Gerd Mittendorf zu sehen – seine Werke können ebenfalls dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr betrachtet werden.