hattingen. Hattinger Verwaltung spricht mit allen Beteiligten, um die Probleme mit Alkohol zu lösen. Bezirksbeamter sieht keine Gefahr für Außenstehende.
Die Stadt prüft, ob in Welper ein Sozialarbeiter eingesetzt werden kann, um die Situation mit Alkohol in der Öffentlichkeit für Betroffene, Anwohner und Bürger, die sich dort bewegen, zu verbessern. Thomas Griesohn-Pflieger, Pressesprecher der Stadt, erklärt, die Verwaltung sei mit allen Gruppen im Gespräch. Zur Frage, ob man Personen, die draußen trinken, einen Raum anbieten sollte, wo sie sich treffen können, sagt er, dass der auch angenommen werden müsste. Man sitze ja nicht nur draußen, weil es keine Alternative gibt, sondern auch, um Menschen zu beobachten, mittendrin im Geschehen zu sein und daran teilzunehmen.
Präsenter im Ortsbild
Das bestätigt Bezirksbeamter Frank Neuhaus. Seien manche Personen vorher nicht aufgefallen, sind sie seit des Alkoholverbots im Diepenbeckpark jetzt präsenter im Ortsbild. Eine Fraueninitiative, die der Verwaltung Unterschriften überreicht hat, beobachtete vor der Mittagszeit, wie am Parkeingang ein Mann die Hosen herunterlässt und in die Botanik pinkelt. „Schrecklich“ finden das die Mitglieder. „Da gehen doch Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg vorbei.“ Die Frauen möchten, dass Alkohol auch außerhalb des Parks verboten wird. Und fordern eine öffentliche Toilette.
Ein junger Mann mit Hund kommt an der Thingstraße vorbei. Er beschwert sich, dass einige Alkohol trinken, laut werden und Passanten belästigen. „Ich habe Angst“, sagt er. Sein junger Hund sieht ebenfalls so aus, als könnte er selbst Schutz brauchen statt solchen zu spenden. Gabriele von Scheidt ist als Lehrerin von einer Schülerin angesprochen worden, die sich angesichts der Situation unwohl fühlt. Zum vereinbarten Treffen kommt sie nicht.
Die Polizei hatte seit 1. September auf der Thingstraße zehn Einsätze wegen Ruhestörung, Randale, Körperverletzung und einer auf der Straße liegenden Person. Pressesprecherin Sonja Wever stellt nur die Delikte fest. Dem beanstandeten Personenkreis seien sie nicht zuzuordnen. Die Zahl der Einsätze ist in ihren Augen nicht sehr hoch.
Bezirksbeamter Frank Neuhaus, seit Jahrzehnten bei der Polizei, unterhält sich oft mit den kritisierten Personen. Er hat „jeden Tag damit zu tun“. Liegen Ordnungswidrigkeiten vor, wird jemand in Gewahrsam genommen. Auch untereinander würden sich die Leute in die Haare kriegen. Gefahr für Außenstehende hat er nicht beobachtet. Am Freitag, dem Markttag, stellt er fest, dass sich der Personenkreis auf eine Mauer an der Ferdinand-Freiligrath-Straße verzieht.
Ein paar Tage vorher sitzen zwei Männer neben dem alten Amtshaus auf der Bank und trinken Bier. „Das ist nicht verboten“, sagt Thomas Griesohn-Pflieger. Er empfiehlt Toleranz im Umgang mit anderen Menschen.