Hattingen. Der „Circus Antoni“ gastiert in Hattingen. Tiernummern werden dort live in Shows eingeübt. Von den Veterinärämtern gibt es Lob für den Zirkus.

20 Menschen zwischen zwei und 58 Jahren sowie 45 Tiere arbeiten im „Circus Antoni“ zusammen, der derzeit auf der Wiese am Hölter Busch gastiert und ein liebevoll gestaltetes Programm mit vielen detailverliebten Nummern bietet.

In den Pausen können sich Besucher ansehen, wie Tiere im Zirkus leben. „Besonders stolz sind wir, darauf hinweisen zu können, dass der „Circus Antoni“ mehrfach von städtischen und Kreisveterinärämtern gelobt wurde für hervorragende Tierhaltung“, sagt Barbara Tränkler von der Direktion.

Mutter des Lama-Babys im Circus Antoni in Hattingen ist noch in Elternzeit

Das nur wenige Wochen alte Lama-Junge ist mit Mama im Auslauf. Sie hat Auftrittspause, Elternzeit quasi. Und ob ihr Nachwuchs jemals im Zirkus auftritt, ist noch unklar, denn „nicht jedes Tier ist dafür geeignet. Das muss man sehen“, sagt Barbara Tränkler.

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Friesenhengste, Ponys, Ziegen, Lamas und Hunde sind derzeit in dem Familienzirkus dabei. Auslauf haben die Tiere, Boxen, Schattenplätze. Drei bis vier Mal täglich, sagt Barbara Tränkler, wird ausgemistet, damit „die Tiere nicht feucht stehen“. Bei der Wärme jetzt werden sie auch gerne geduscht. Mit einem eigenen Misthänger wird der Mist abtransportiert zu Bauern, mit denen der Zirkus eine Absprache hat. Ein Futtervorrat ist an jedem Auftrittsort dabei. „Denn das Risiko, vor Ort nichts kaufen zu können, ist zu groß.“

Gehege-Aufbau war wegen der schrägen Wiese nicht leicht

Karten für die Shows im gut belüfteten Zelt

Auch wenn es warm ist: Im Zelt ist das Klima angenehm. Denn teils sind die Zeltwände hochgeklappt, eine Brise weht durch das hohe Zirkuszelt.

Der Circus Antoni gastiert noch bis Sonntag, 14. Juli, in Hattingen auf der Wiese am Hölter Busch und zwar: donnerstags, freitags und samstags um 16 Uhr, sonntags um 15 Uhr. Donnerstag und Freitag sind Familientage. Da zahlen Erwachsene den Kinderpreise auf den Plätzen Sperrsitz und Loge. Montag, Dienstag, Mittwoch (8. bis 10. Juli) gibt es keine Vorstellungen.

Reservierung unter
0170 24 77 362

. Informationen auf www.facebook/CircusAntoni.de. Preise: Loge: 20, ermäßigt 17 Euro, Sperrsitz 18, ermäßigt 15 Euro, Bank 12, ermäßigt 9 Euro.

Oft ist der Aufbau der Gehege nicht einfach. Die Wiese in Hattingen ist zum Beispiel schräg. Und in mancher Stadt seien „die Plätze so klein, dass kaum Platz dafür ist, wir zusätzlich auf andere Flächen ausweichen müssen“, so Barbara Tränkler.

Von außen können Neugierige auf die Gehege blicken, besucht werden können die Tiere in den Vorstellungspausen. „Wir wollen das nicht ganztägig machen, denn sie brauchen auch ihre Ruhe.“

Nathan und Negro, zwei Friesenhengste stehen in einer Box zusammen – und treten in der Show auch gemeinsam auf. Justin lässt sie zeigen, was sie können, belohnt in Ruhe mit Leckerchen und Streicheleinheiten.

Justin führt die Tiere sanft und gibt die Richtung vor

„Es passiert auch schon mal, dass ein Tier nicht will. Dann ist das so“, sagt Barbara Tränkler gelassen. Sie berichtet, dass auch neue Nummern mit den Tieren in den Shows eingeübt werden. „Damit die Zuschauer sehen, wie das funktioniert, das finden die meisten sehr spannend“.

Ist es auch. Denn sanft führt Justin (21) die Tiere, gibt die Richtung vor, in die sie laufen sollen. Zu sehen ist in dieser Show ein eingespieltes Tier-Mensch-Team. Eine kleine Besucherin winkt den Hengsten, als sie gleich vor ihr stehen bleiben. Die imposanten Tiere sind ihr ganz nah. Diese Nähe zu Artisten und Tieren begeistert.

Jeder im Familienzirkus hat mehrere Aufgaben

Die Friesenhengste sind eine der Attraktionen im „Circus Antoni“.
Die Friesenhengste sind eine der Attraktionen im „Circus Antoni“. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Justin dressiert nicht nur Tiere, sondern ist auch Clown und Jongleur. Im Familienzirkus Antoni hat jeder mehrere Aufgaben.

„Kommt bei den Tiernummern ein neues Tier dazu, ist es so, dass sie oft das nachmachen, was die anderen machen“, verrät Barbara Tränkler, die selbst auch Souvenirs mit verkauft.

Und die junge Frau, die eben noch am Eingang Karten abgerissen hat, ist jetzt in einem grün-weißen Kleid im Stil der 1950er/1960er Jahre in der Manege. Um sie wirbt ein Stuhljongleur mit grünen Hosenträgern und grüner Fliege zu fetziger Rockmusik. Vielfältig sind die Nummern. Diabolo-Kunst ist beispielsweise zu sehen – fast bis hoch ans Zirkuszelt fliegt der Doppelkreisel.

Eben noch wieherten die Ponys im Auslauf – jetzt traben sie geordnet in der Manege, springen, drehen sich um die Artistin. Ganz nah vor den Augen der Besucher. Die immer wieder mit einbezogen werden in die Show: Mal schüttelt Olaf, der Schneemann, ihnen die Hand, mal spricht Clown Beppo sie an. David Tränkler führt mit Witz durchs Programm. Spaß ist für die ganze Familie dabei.