Hattingen. . Der Circus Antoni wollte kurzfristig am Hölter Busch auftreten. Als die Stadt Hattingen dies bis Dienstag nicht genehmigt, rudert er zurück.

  • Der Circus Antoni wollte am Wochenende kurzfristig ein neuerliches Gastspiel in Hattingen geben
  • Am Hölter Busch hatte er mit Hilfe der HWG erst in der Vorwoche eine als Standort geeignete Wiese gefunden
  • Gastspiel wurde bereits beworben, doch als die Genehmigung der Stadt bis Dienstag ausblieb, erfolgte die Absage

Ein Gastspiel für dieses Wochenende hatte der Circus Antoni in Hattingen geplant – nur wenige Wochen, nachdem er nach 45 Jahren Ende April auf dem ehemaligen O&K-Gelände an der Nierenhofer Straße seine letzte Vorstellung hier gegeben hatte. Doch am Dienstagnachmittag ruderte das Familien-Unternehmen zurück. Grund sei das bis dato fehlende Okay der Stadt für die Zirkus-Vorstellungen auf einer Wiese am Hölter Busch, sagte Juniorchefin Ramona Tränkler.

Die Wiese hatten Ramona Tränkler und ihre Mutter Barbara dabei mit Hilfe der Hattinger Wohnstättengenossenschaft (HWG) gefunden, an die sie sich vergangene Woche auf der Suche nach einem neuen Standort in Hattingen gewandt hatten. Das Gelände an der Nierenhofer Straße nämlich steht dem Zirkus wegen Bauvorhaben nicht mehr zur Verfügung. Und auf dem zuvor jahrelang als Standort genutzten Hüttengelände stehen inzwischen Container für Flüchtlinge.

Ermäßigungszettel wurden bereits verteilt

Mit der HWG als Besitzer der Wiese am Hölter Busch wurde sich der Circus Antoni dabei rasch einig, ebenso mit Frank Haarmann-Drenhaus, dem Pächter der rund ein Hektar großen Fläche. Beide Parteien wollten den Artisten die Wiese für das kurzfristig anberaumte Gastspiel unentgeltlich zur Verfügung stellen – dies hatten sie sogar schriftlich bestätigt. Zudem, so Ramona Tränkler, habe es seitens des Bauordnungsamtes am Montag noch positive Signale für eine Genehmigung der Zirkus-Vorstellungen an diesem Wochenende gegeben. Darauf sei man in die Werbung gegangen, habe Ermäßigungszettel in Kindergärten, Schulen, Briefkästen verteilt. Zudem wurden Tiere und Gerätewagen des Circus Antoni aus Dortmund-Aplerbeck, jüngster Vorstellungsstätte, zum Hölter Busch gebracht, sagt Ramona Tränkler.

Dann aber habe es Schwierigkeiten gegeben, die erhoffte Genehmigung der Stadt gab es zunächst nicht. Und das Team des Circus Antoni geriet allmählich unter Zeitdruck. Nach Beratschlagung im Familienkreis sagte Ramona Tränkler am Dienstagnachmittag gegenüber der WAZ das neuerliche Gastspiel in Hattingen wieder ab.

Noch sind Fragen zu Verkehrsanbindung und Rettungswegen zu klären

Aus dem Bauordnungsamt hieß es derweil auf WAZ-Nachfrage, um dem Circus Antoni eine Genehmigung für sein Gastspiel an diesem neuen Standort erteilen zu können, seien zunächst noch verschiedene Aspekte zu prüfen – unter Einbindung weiterer Fachbereiche. So gelte es, Fragen hinsichtlich des Natur- und Landschaftsschutzes, der Verkehrsanbindung und der Rettungswege zu klären. Zudem fehlten am Dienstag noch wichtige Angaben seitens des Zirkus’, um zu prüfen, ob sich die Wiese für einen „fliegenden Bau“ wirklich eignet.

>>> WO DIE ERMÄßIGUNGSZETTEL JETZT GÜLTIG SIND

„Wir wollen unser Publikum nicht enttäuschen“, betont Ramona Tränkler, Juniorchefin des Circus Antoni. Nicht zuletzt deshalb seien die in Hattingen verteilten Ermäßigungszettel jetzt eben für die Vorstellungen im Juli in Witten-Herbede unter der Lake-Brücke nahe der Brennerei Sonnenschein gültig.

Dort gibt der Circus Antoni an folgenden Tagen Vorstellungen: Freitag, 7. Juli – Montag, 10. Juli, jeweils um 15 Uhr; Freitag und Samstag, 14. und 15. Juli, jeweils um 15 Uhr; sowie Sonntag, 16. Juli, um 16 Uhr.