Hattingen. . Hattingen und Sprockhövel im Derby: Auf der Boule-Bahn am Holschentor traten die Mannschaften der Städte zum Turnier an. So ist es gelaufen.

Die schweren, silbernen Kugeln glitzern in der Sonne. Gerd Walther (79) nimmt eine davon. Holt Schwung und zum Wurf aus. Die Kugel rollt über die Bahn. Staub wirbelt durch die Luft. Ein paar Zentimeter hinter dem Schweinchen bleibt das Geschoss liegen. Walther nickt zufrieden. Ein guter Wurf. Nun machen sich die Gegner ans Werk. Hattingen gegen Sprockhövel heißt es am Holschentor. Die Aktionsgemeinschaft Winzermark hat ein Boule-Derby ins Leben gerufen. Jetzt fand die Hinrunde statt.

Bürgermeister spielt in der Mannschaft bei Boule mit

Rückspiel und Treffen

Wer Lust auf sportliche Betätigung und Gesellschaft hat, ist jederzeit zu den regelmäßigen Boule-Treffen eingeladen. Mittwochs beginnt das Spiel um 15.30 Uhr. Sonntags ist Treffpunkt um 11 Uhr. Ort der Veranstaltung ist der Winzermarkplatz in Niederbonsfeld.

Das Rückspiel im Derby findet in Sprockhövel am Samstag, 29. Juni, wieder ab 14 Uhr statt. Austragungsort ist dann die Boule-Anlage an der Glückauf-Trasse in Niedersprockhövel.

Beide Städte stellen drei Auswahlmannschaften mit jeweils drei Spielern auf – für Sprockhövel spielt sogar Bürgermeister Ulli Winkelmann mit. In 18 Runden geht es dann ums Ganze. Die Hattinger wollen es ihren Nachbarn reichlich schwer machen. Die meisten von ihnen sind erfahrene Boule-Spieler. Im vergangenen Jahr gewann die Aktionsgemeinschaft Winzermark sogar die Stadtmeisterschaften. Trotz starker Konkurrenz haben sie sich gegen 15 andere Mannschaften durchgesetzt.

Diskussionen am Schweinchen

„Ich selber spiele Boule schon seit ich 15 Jahre alt bin“, berichtet Gerd Walther stolz. „Im Urlaub in Frankreich habe ich meine Leidenschaft dafür entdeckt.“ Heute ist er Spielführer in Hattingen. Von ihm stammt auch die Idee des Derbys. „Es war eine spontane Eingebung. Während eines Turniers bin ich mit einigen Sprockhöveler Zuschauern ins Gespräch gekommen. Im Grunde soll es heute darum gehen, den Kontakt zu vertiefen und sich zusammen sportlich zu betätigen.“

Obwohl jedes Spiel anders verlaufe, bleibe die Taktik der Mannschaften doch immer dieselbe. „Derjenige, der als erstes wirft, wird Anleger genannt. Er versucht, die Wurfkugel so nah wie es nur geht an das so genannte Schweinchen heranzubringen. Dann gibt es noch den Schießer. Der zielt ebenfalls auf die kleine bunte Kugel. Die soll sich dann so bewegen, dass sie für die Gegner möglichst schwer zu treffen ist.“

Schiedsrichter entscheidet auch beim Boule

Nun muss sich Walther bereit halten. Gleich soll er werfen. Noch ist alles offen. Die Hattinger führen bisher in diesem Durchgang. Sprockhövel hat aber gut vorgelegt. Der Spielführer wirft – und legt einen perfekten Wurf hin. Er streckt den Daumen in die Luft. 11:2 steht es nun für die Heimmannschaft.

Boule Städte-Derby

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Schiedsrichter Rainer Kleine­brecht (75) betrachtet das Geschehen kritisch. Wann immer es Unstimmigkeiten gibt, wessen Kugel sich näher am Schweinchen befindet, muss er eine Entscheidung fällen. „Dann gibt es schon manchmal heiße Diskussionen.“ Doch am Ende soll es um den Spaß gehen. „Heute nehmen wir das nicht so ernst. Boule ist ein Gemeinschaftserlebnis. Das wollen wir alle genießen.“

Sieger der Hinrunde ist Sprockhövel

Doch am Ende das Tages kann es nur einen Sieger der Hinrunde geben. Und der heißt: Sprockhövel. Die Gäste haben beim Endstand von 5:4 nicht nur mehr Spiele für sich entscheiden können, sondern auch deutlich mehr Punkte gesammelt. Damit haben sie in der nächsten Runde, die in der Nachbarstadt stattfinden soll, einen klaren Vorteil. Aber noch ist nichts entschieden.

Kleinebrecht zieht Bilanz: „Ich denke, wir Hattinger hätten uns mehr konzentrieren müssen. Letztendlich haben wir das Ganze vielleicht ein bisschen zu leicht genommen. Aber lustig war es.“