Hattingen. Das Insolvenzverfahren läuft. Eine Lösung mit Kik, Tedi oder Woolworth fällt für die Heggerstraße aus. Die Gründe liegen auf der Hand.
Die Filiale der Modekette Miller & Monroe an der oberen Heggerstraße ist dicht. Nach dem Ende des Räumungsverkaufs hat sich das Unternehmen aus Hattingen verabschiedet. Eine Fortführung der Geschäfte sei wirtschaftlich undenkbar gewesen, sagt Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz. „Die Verlustsituation und umfangreiche Probleme mit den Vermietern wegen ausstehender Mietraten ließen eine Sanierung des Geschäftsbetriebes in Eigenregie leider nicht zu.“
Nachfolger wollen Mitarbeiter übernehmen
Für 90 der 170 deutschen Filialen der Modekette hat der Insolvenzverwalter eine Lösung gefunden. Kik, Tedi oder Woolworth übernehmen die Häuser in Städten, in denen sie in ihre Unternehmensstrategie passen. Sie hätten auch zugesagt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den jeweiligen Standorten ein Übernahmeangebot zu machen, erklärt Sedlitz.
An 80 Filialen haben die drei Kaufhausketten kein Interesse. Hattingen zählt dazu. „Die Zukunft des Standortes ist offen“, teilt Jochen Sedlitz auf Anfrage der WAZ mit.
Für 80 Standorte gibt es noch keine Lösung
Das hängt wohl in erster Linie damit zusammen, dass die drei Häuser in Hattingen bereits vertreten sind. Kik gibt es an der Eickener Straße, Tedi im Reschop Carré und an der Heggerstraße, Woolworth ebenfalls an der Heggerstraße – also in Blickweite zur jetzt geschlossenen Miller-&-Monroe-Filiale.
Für die 80 Standorte, für die es aktuell noch keine Lösung gibt, setzt der Insolvenzverwalter noch auf „ergänzende Vorschläge“ von Vidrea, der niederländischen Muttergesellschaft von Miller & Monroe. In einem Fall habe ein Sportgeschäft die leergezogene Filiale übernommen, so Sedlitz.
Zehn MItarbeiter waren in Hattingen beschäftigt
Miller & Monroe hatte das Haus an der Heggerstraße erst vor einem Jahr von der insolventen Modekette Vögele übernommen und dort rund zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Immobilie gehört Jürgen Schwiese, der sich mit seinem Kaufhaus 2007 dort zurückgezogen hatte.