Hattingen. Der Insolvenzverwalter verhandelt mit einem Investor, der die Modekette „übernehmen“ möchte. Die Mitarbeiter könnten dann ihre Jobs behalten.
Im Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Vidrea Deutschland GmbH, die rund 160 Modefilialen der Kette Miller & Monroe betreibt, kommt nach Ansicht des Insolvenzverwalters eine langfristige Fortführung der Läden unter dem aktuellen Markennamen nicht in Betracht.
Hohe Mietrückstände und hohe Verluste
Jochen Sedlitz: „Angesichts hoher Mietrückstände sind die meisten Vermieter nicht bereit, an einer Lösung mitzuwirken. Außerdem erwirtschafteten die Geschäfte unter dem Label Miller & Monroe in den zurückliegenden Monaten sehr hohe Verluste, die eine langfristige Fortführung ohne grundlegende Sanierung oder ein neues Konzept nicht zulassen.“ Dies könne nicht von der Insolvenzverwaltung kommen, sondern nur über einen Investor.
Während gerade der Abverkauf läuft, steht Sedlitz kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen mit einer Unternehmensgruppe, die die Filialen unter eigenem Storekonzept und mit eigenen Waren ab dem 1. Juni 2019 „übernehmen“ möchte. Die Mitarbeiter in den Filialen sollen dabei ein Angebot zum Wechsel in ein neues Arbeitsverhältnis mit dem Investor erhalten.
Jürgen Schwiese hält sich bedeckt
Zur Umsetzung ist laut Sedlitz allerdings eine Einigung mit den jeweiligen Vermietern notwendig. „Ob und in welchem Umfang dies gelingen wird, ist noch offen und hängt von den Verhandlungen des Interessenten für die Flächen in den nächsten Wochen ab“, so der Insolvenzverwalter.
Jürgen Schwiese, Inhaber der Immobilie an der oberen Heggerstraße, die zurzeit an Miller & Monroe vermietet ist, hält sich bei dem Thema bedeckt. „Es gibt einen langfristigen Mietvertrag mit Miller & Monroe, der bisher nicht gekündigt wurde. Zu Änderungswünschen kann ich im Moment nichts sagen“, erklärte Schwiese im Gespräch mit der WAZ.