HATTINGEN. . Von den Hattinger Gymnasien bis zur Realschule: Alle bieten Schüleraustauschfahrten in andere europäische Länder an. Warum diese so wichtig sind:
Was macht Europa alles aus? Mit dieser Frage beschäftigen sich Jugendliche an Hattingens Schulen längst nicht nur im Vorfeld der Europa-Wahl am 26. Mai. So ist Europa in Fächern wie Politik, Geschichte, Erdkunde regelmäßig Thema. Zudem pflegen hiesige Schulen gute Kontakte in andere europäische Länder.
Gymnasium Holthausen
Unter anderem nach Ungarn: 1985 startete das Gymnasium Holthausen als erste westdeutsche Schule einen Schüleraustausch mit dem damals noch kommunistischen Land, der bis heute besteht. Aktuell und noch bis Sonntag ist wieder eine Gruppe ungarischer Schüler des Jedlik-Ányos-Gimnáziums aus dem 21. Budapester Bezirk, einst ein Zentrum der Stahlindustrie, hier zu Gast. Dazu pflegt das Gymnasium an der Lindstockstraße einen Schüleraustausch mit einer Schule im französischen Amiens, und der mit einer irischen Partnerschule soll, so Schulleiter Thorsten Köhne, wiederaufleben.
„Erst wenn Menschen einander kennenlernen, sich austauschen über ihre unterschiedlichen Kulturen und Ansichten, können sie etwas Gemeinsames entwickeln“, betont Köhne, wie Schulen die europäische Idee stärken können.
Gymnasium Waldstraße
Seit 1991 pflegt das Gymnasium Waldstraße mit zurzeit vier anderen Schulen eine internationale Kooperation. Beim ROTA-Schüleraustausch (ROTA steht für Kreis, Wechsel) arbeiten Waldstraßen-Schüler dabei mit Jugendlichen aus Brügge (Belgien), Schijndel (Niederlande), Lincoln (Großbritannien) und Tres Cantos (Spanien) zwei Jahre lang an einem gemeinsamen Thema.
Beitrag zur Förderung des europäischen Einigungsprozesses
So solle ein Beitrag zur Förderung des europäischen Einigungsprozess geleistet werden, sagt Schulleiterin Anette Christiani. Dazu dienen auch Austausche mit Schulen in den EU-Mitgliedstaaten Polen, Italien und Frankreich sowie ein Musikaustausch mit der Clitheroe Royal Grammar School in England.
„Wir setzen uns für Demokratie in Europa ein“, betont Christiani. „Während andere Menschen Mauern in Europa aufbauen wollen, versuchen wir, Grenzen abzubauen.“ Nicht zuletzt das Bestreben, Europaschule zu werden, wie es die Schulkonferenz 2018 beschlossen hat, dokumentiere das.
Gesamtschule Hattingen
Die interkulturelle Kompetenz fördern will man an der Gesamtschule durch den seit 2005 bestehenden Schüleraustausch mit einer italienischen Partnerschule in Villa Raverio und die seit 1997 unterhaltene Partnerschaft mit der Zespol Szkol Elektrycznych in Krosno. Lehrer Veysel Hezer hat zuletzt zudem mit historischen Projekten zum Ersten Weltkrieganschaulich das Verstehen der Geschichte Europas bei den Schülern gefördert – auch, um dafür zu sensibilisieren, dass Frieden in Europa wie heute nicht selbstverständlich ist.
Realschule Grünstraße
Schüleraustausche mit Jugendlichen anderer EU-Länder füllen schließlich auch an der Realschule neben Unterricht rund um Europas wechselvolle Geschichte die Idee von der europäischen Gemeinschaft mit Leben. So besteht seit 2011 mit dem Het Stedelijk Lyceum im niederländischen Enschede eine Partnerschaft, zudem finden Exkursionen nach Paris und London statt, so Schulleiter Jürgen Ernst. Oft habe er dabei beobachtet, wie prägend die Begegnungen mit Schülern anderer Länder seien. „Für viele wird der Europagedanke erst so (be-)greifbar.“
>>> WENN JUGENDLICHE DAS EU-PARLAMENT WÄHLTEN
Wie würde das EU-Parlament aussehen, wenn es von Hattinger Jugendlichen gewählt würde? Antwort darauf gibt kommende Woche die U18-Wahl.
Die Wahllokale, jeweils ab 9 Uhr bis zum Ende 6. Stunde geöffnet: 13. Mai – Gesamtschule, Gymnasien Waldstraße, Holthausen; 14. Mai – Realschule Grünstraße; 17. Mai – Mathilde-Anneke-Schule (Sprockhövel).
Auch im Haus der Jugend, Bahnhofstr. 31, kann gewählt werden: am 16. Mai, 17-19 Uhr.