Hattingen. . Die Bibliothek in Niederwenigern wird seit 2009 von Ehrenamtlichen betrieben. Die wollen das Angebot der kostenlosen Ausleihe bekannter machen.
Seit zehn Jahren engagieren sich ehrenamtliche Helfer für die Stadtteilbibliothek in Niederwenigern. Die Bücherstube über der Sparkasse ist mit weit mehr als 400 Lesern Anlaufstelle für Jung und Alt und doch wünscht sich das Team, dass noch mehr Menschen das Angebot für sich entdecken.
Etwa 4000 Bücher finden die Besucher an der Essener Straße. Dazu kommen zahlreiche Spiele. Dafür, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist, sorgt Doris Stiepert. Immer wieder berät sie mit dem Team der anderen zehn Ehrenamtlichen, welche Titel angeschafft werden sollen. „Manchmal kommen von den Besuchern dazu Wünsche. Ansonsten schaue ich, was neu auf dem Markt ist und dass ich aus jedem Bereich ein bisschen was dabei habe.“
Die Miete zahlt weiterhin die Stadt Hattingen
Unterstützt wird die Bücherstube dabei seit Jahren mit Spenden von der Sparkasse, der auch die Räume gehören, die die kleine Bibliothek nutzt. Die Miete für diese Räume zahlt allerdings weiterhin die Stadt Hattingen – und das, obwohl die vor Jahren die Stadteilbüchereien schließen wollte. „Es ging dabei wohl vor allem um Personalkosten“, erklärt Ortsbürgermeister Theo Haske. Deshalb sprangen die Ehrenamtlichen ein. Vor allem Susanne Stemmer habe sich für den Erhalt der Büchertube eingesetzt, sagt Haske.
Viele der Helfer der ersten Stunde sind bis heute dabei. Wie das Ehepaar Fern, das seit zehn Jahren Bibliothekskunden begrüßt. Warum sie damals mitgemacht haben? „Wir waren noch neu hier“, sagt Herbert Fern. Und eine bessere Gelegenheit, die Wennischen kennenzulernen, gab es nicht.
Natürlich spielte auch das Interesse an Büchern eine Rolle – wie auch bei Edith Schminke und Monika Martin. „Es ist besonders schön, wenn Kinder hierher kommen. Dann fragen sie oft, ob sie sich etwas nehmen dürfen“, erzählt Edith Schminke mit Blick auf ein kleines Schälchen. Denn auch eine kleine Süßigkeit liegt stets bereit. „Einmal habe ich ein Buch verschenkt. Die Eltern hatten für die Bücherstube gespendet, da habe ich dem Kind ‘Der kleine Eisbär’ geschenkt, denn den hatten wir schon“, erinnert sich Monika Martin zurück – vor allem an die leuchtenden Kinderaugen zum Dank.
Der Bibliotheksausweis kostet nichts
Oft kommen junge Familien oder auch ältere Bürger, um Bücher und mehr auszuleihen. „Aber viele wissen auch gar nicht, dass es uns hier gibt“, weiß Doris Stiepert. Das soll sich ändern.
Den Bibliotheksausweis gibt es in der Bücherstube umsonst. Auch die Ausleihe ist kostenlos. Vier Wochen kann man sich ein Buch leihen. Erinnerungen an die Rückgabe gehören für die Helfer aber auch zum Tagesgeschäft. Doch sie alle sind mit Leidenschaft dabei und wollen das Angebot in Niederwenigern aufrecht erhalten.