Hattingen. . Viele Entleihende sind dankbar für das wohnortnahe Angebot. Alles läuft noch über Papier. Großer Bestand an Kinderbüchern. Ehrenamtliche engagieren sich stark

365 Leseausweise hat die Bücherstube Niederwenigern inzwischen ausgegeben. Und es kommt nicht selten vor, dass an einem Tag 65 Medien ausgeliehen werden – und das alles geht ganz ohne Computer-Unterstützung. In der ehrenamtlich geführten Bücherstube läuft alles noch über Papierkarten.

Die zehn Freiwilligen in dem einen Raum über der Sparkasse an der Essener Straße erfahren immer wieder Dankbarkeit von den Leihenden dafür, dass sie den Büchereibetrieb aufrecht erhalten. Viele Kinder kommen. Die ganz Kleinen dürfen sich sogar gratis ein Pixie-Buch von der Theke mitnehmen. Und ein Teller mit Süßigkeiten lädt auch zum Zugreifen ein. Kinder kommen häufig, um Bücher, Gesellschaftsspiele oder Hörbücher zu entleihen. Sie haben eine große Auswahl an Gedrucktem: rund 1500 Bücher gibt es für sie.

Guter Bestand

Auf einen Bestand von etwa 2500 Titeln können Erwachsene zugreifen. Die oft auch die Beratung der Ehrenamtlichen suchen. „Neulich erst fragte wieder eine ältere Dame“, erzählt Gisela Eickhoff. „Ach, die 239?“, fragt Edith Schminke. Von vielen kennen die Teammitglieder schon Leseausweisnummer sowie -vorlieben und können entsprechend Lektüretipps geben – und auch neue Literatur anschaffen. Denn dabei liegt der Fokus schon auf dem Interesse des Klientels. „Krimis gehen gut, ich sage mal: bewährte Unterhaltungsliteratur“, resümiert Doris Stiepert. Auch aus benachbarten Stadtteilen kommen Leseratten.

Vor der Bücherstube, die auch von Patienten der Klinik nebenan besucht wird, liegen Bücher für einen Euro zum Kauf aus. „Das sind Spenden für uns“, erklärt Marianne Büsing. Ohne Spenden und Sponsoren könnte die Bücherstube kaum arbeiten, denn „der Ausweis wird kostenlos ausgegeben“, erklärt Inge Matthei-Tiede..

Kinder-Kassetten übrigens, die wollte das Team schon x-mal aussortieren. „Aber die laufen sehr gut“, sagt Inge Matthei-Tiede. Bibi Blocksberg sei gut nachgefragt.

Dicht an dicht stehen die Bücher, in einem niedrigen Regaltisch findet sich Lesenswertes für die Jüngsten, die Fensterbank ist hübsch dekoriert mit Büchern und Stofftieren, die Sitzmöbel strahlen in oranger Farbe. „Wir haben damals alles von der Stadtbücherei übernommen“, sagt Hildegard Busse. Monatlich treffen sich die Engagierten, vergeben die Dienste. Meist zu zweit sind sie in der Bücherstube, deren Raum und Flur 2014 von der Sparkasse renoviert wurde. Ausleihaktivitäten, Ordnung halten, neue Bücher aufnehmen stehen dann u.a. an – und nie geht’s ohne Stift und Papier.