Hattingen. Die Anbieter wollen samstags auf dem Rathausplatz und dienstags auf der Großen Weilstraße bleiben. Allerdings werden einige Sparten vermisst.

Wochenmarkt auf dem Rathausplatz: Unzählige Besucher tummeln sich um die Stände und Wagen herum, es herrscht Betriebsamkeit – auch wenn dies durch den vielen freien Platz aus der Entfernung gar nicht so wirkt. Wie beurteilen die Händler den Samstags- und Dienstagsmarkt? Wünschen sie sich einen Viktualienmarkt im Krämersdorf? Oder gar einen Feierabendmarkt?

„Ein Markt im Krämersdorf? Wow, das wäre richtig toll, auf jeden Fall“, überschlägt sich Ali Samanci vor Begeisterung. Seit 1999 sind er und Ehefrau Margit mit Grillhähnchen auf den Hattinger Märkten vertreten . „Wir sind sehr zufrieden. Die Hattinger sind sowieso netter als die Menschen anderer Städte“, gesteht er lachend. Auf 80 Prozent beziffert Samanci den Anteil seines Umsatzes, den ihm seine Stammkundschaft einbringe. Von einem Markt im Krämersdorf würde er sich mehr Laufkundschaft erhoffen. Einen Feierabendmarkt sieht er dagegen eher kritisch. „Den möchte ich nicht, auch wenn er in Hattingen funktionieren würde.“

Gemüsefrau Hildegard Scharpegge vom Stand Sierkes kann einem Markt im Krämersdorf dagegen überhaupt nichts abgewinnen. „Die Anfahrt der Waren mit dem Auto wäre im Krämersdorf für uns deutlich schwieriger als hier am Rathausplatz mit seinen wirklich guten Parkmöglichkeiten.“ Dieses Problem zeige sich ja schon beim Dienstagsmarkt in der Großen Weilstraße. „Hier stören meinem Chef nicht nur das komplizierte Be- und Entladen der Waren. Der Markt ist auch zu lange geöffnet. Mittwochs stehen wir auch in Kupferdreh, bei den Öffnungszeiten wird alles eng und stressig.“

Der Wochenmarkt ist optisch geschrumpft

Sie sei deshalb sehr zufrieden mit der Marktsituation auf dem Rathausplatz, „auch wenn er optisch sehr geschrumpft ist. Ihn müssten mehr Händler wiederbeleben.“

„Ich bin jeden Samstag hier und mir gefällt der Markt sehr, aber ich vermisse ein bisschen ausgefallenere Waren. Antipasti, ausgefallener Käse, italienische Spezialitäten, so etwas in der Art“, merkt Kundin Gudrun Köhn an.

„Dies sehe ich auch so, es fehlen einige Sparten. Die Leute fragen immer wieder nach Geflügel, zum Beispiel“, urteilt auch Irmgard Hensel vom Kartoffelstand über den Samstagsmarkt. „Wir sind zufrieden mit unserem Geschäft, aber es ist nicht mehr so wie früher.“

Am Wochenende haben die Menschen mehr Zeit

Ihr Chef Gazmen Bytgi schätzt den Dienstagsverkauf sogar noch etwas höher ein, „obwohl Kaufland direkt nebenan ist. Dienstags lief das Geschäft bei uns immer gut“, sagt er, fügt aber hinzu: „Der Samstag gefällt mir gut, weil die Menschen am Wochenende mehr Zeit haben. Der Ort ist praktisch, denn auch viele junge Leute kommen direkt mit dem Auto zum Markt.“

Einen Feierabendmarkt sieht er kritisch. „Für uns ist das nichts. Wir haben es einmal in Essen-Heisingen versucht. Das Publikum ist ein anderes.“ Die Menschen wollten auf solchen Märkten eher Speisen vor Ort verkosten. Geselligkeit stünde über dem Kaufen von Obst und Gemüse. „Außerdem verkaufen wir in Hattingen immer am besten zwischen 9.30 Uhr und 13 Uhr. Wir haben es mal mit verlängerten Öffnungszeiten bis 18 Uhr versucht und nachmittags nur herumgestanden.“