Hattingen. Händler wie Kunden sind mit dem Markt-Umzug zur Großen Weilstraße am Dienstag zufrieden. Nur über die Öffnungszeiten herrscht noch Uneinigkeit.

  • Vor drei Monaten zog der Dienstag-Wochenmarkt vom Platz vor dem Finanzamt in die Altstadt
  • Händler freuen sich über mehr Laufkundschaft und Umsatzsteigerungen
  • Aber: Die Öffnungszeiten bis 17 Uhr begrüßen nicht alle

Drei Monate erst dauert der Probelauf für den Dienstag-Wochenmarkt am neuen Standort. Doch wenn es nach den Händlern geht, werden sie ihre Waren dienstags anstatt neben dem Finanzamt wohl auf Dauer auf der Großen Weilstraße zwischen Gelinde und Flachsmarkt feilbieten. Was auch Kunden auf breiter Front begrüßen.

Ist sehr zufrieden über den Umzug des Wochenmarktes am Dienstag: Kartoffelhändler Ali Kaya.
Ist sehr zufrieden über den Umzug des Wochenmarktes am Dienstag: Kartoffelhändler Ali Kaya. © Fischer

„Sehr zufrieden“ sei er mit dem Umzug in die Hattinger Altstadt sagt zum Beispiel Kartoffelhändler Ali Kaya. „Hier gibt es mehr Laufkundschaft.“ Blumenhändlerin Christine Gutowski hat festgestellt, dass es am neuen Standort eine „größere Kundenfrequenz“ gibt. Und Obst- und Gemüseverkäuferin Waltraud Brandenstein betont, das Geschäft am neuen Standort laufe „super – ich verkaufe hier das Doppelte“. Ganz so stark ist der Verkauf bei Mehmet Cahan vom Blumenstand nebenan seit dem Umzug zwar nicht angestiegen, aber auch er verkauft dienstags jetzt „20 bis 30 Prozent mehr“.

Auch viele Kunden begrüßen die Verlagerung des Dienstag-Marktes. So müsse er sich nicht mehr die Heggerstraße raufquälen, sagt etwa Helmut Lübeck (75). Überhaupt sei der neue Standort insbesondere aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Busbahnhof „ganz gut, gerade für uns ältere nicht-motorisierte Leute“, erklärt Jutta Brück (86). Aber auch Jüngere begrüßen die neue „zentrale Marktlage“. Erst so, sagt etwa Andreas Rönelt (47), sei er überhaupt zum Markteinkäufer geworden. Auf dem Wochenmarkt neben dem Finanzamt, wo Händler samstags von 7.30 bis 13 Uhr ja nach wie vor Obst, Gemüse, Wurst und mehr feilbieten, sei er „nie gewesen“. Und Friederike Schulte (53) wirft ein: Dass die Wochenmärkte durch die Dienstag-Verlagerung in der Innenstadt jetzt an zwei Standorten verteilt seien, finde sie „gerechter“.

Blumenhändlerin Christine Gutowski (re.) hat festgestellt, dass es am neuen Standort eine „größere Kundenfrequenz“ gibt, Hier verkauft sie Brigitte Schulz eine Sonnenblume.
Blumenhändlerin Christine Gutowski (re.) hat festgestellt, dass es am neuen Standort eine „größere Kundenfrequenz“ gibt, Hier verkauft sie Brigitte Schulz eine Sonnenblume. © Fischer

Also alles bestens? Nicht ganz. Zumindest nicht, was die geänderten Öffnungszeiten des Dienstag-Marktes von jetzt offiziell 11 bis 17 Uhr betrifft, mit denen neue Käuferschichten, etwa Berufstätige, erschlossen werden sollen. Diese Idee greife bislang nicht, sagt der ein oder andere Marktbeschicker, darunter auch Fischhändlerin Petra Grabe: „Spätestens ab 15 Uhr ist hier tote Hose.“ Der Dienstag-Markt müsse in den Nachmittagsstunden verkürzt werden.

Andere sind derweil dafür, erst noch einmal abzuwarten. Es kämen ja auch nachmittags einige Kunden, „nicht viele, aber immerhin ein paar“, so Eierverkäuferin Mine Nadarevic. Und Kartoffelhändler Ali Kaya meint: Manche Kunden müssten sich eben erst noch daran gewöhnen, dass neuerdings länger Markt sei. „Ich bin überzeugt, dass die Nachmittagskunden mehr werden.“

>> INFO: Ein Markthändler hat den Probelauf beendet

Die Stadtverwaltung möchte erst heute eine erste Einschätzung zu Standortwechsel und geänderten Öffnungszeiten des Dienstag-Marktes abgeben, teilte die Pressestelle auf Anfrage mit.

Bei dem am 9. Mai gestarteten Probelauf hatten zunächst zehn der zwölf Dienstag-Markthändler mitgemacht, Frischgeflügel- und Wildhändler Peter Heitz ist inzwischen ausgestiegen.