Hattingen. . Die Stadt Hattingen richtet in diesem Jahr zwei neue Grabarten für ihre Friedhöfe ein. Zudem wird die Zahl der Kolumbarien deutlich aufgestockt
Die Stadtverwaltung stellt ihre Friedhöfe neu auf. In diesem Jahr soll es eine neue Friedhofssatzung und Gebührenordnung geben. Als Teil davon werden dann auch zusätzliche Bestattungsarten auf den städtischen Friedhöfen angeboten. Hinzu kommen die Möglichkeiten zur Baumbestattung und zur Beisetzung in einem Staudenbeet.
In der Friedhofsentwicklungsplanung von 2016 wurde festgeschrieben, dass neue Grabarten entwickelt werden sollen, um die städtischen Friedhöfe attraktiver zu machen. Die Vorbereitungen dafür sind in vollem Gange. Auf dem größten Friedhof Welper wird es künftig die meisten Grabarten geben. Für Baumbestattungen wurden Flächen nahe der Trauerhalle vorbereitet. Aber auch an der Waldstraße und in Holthausen soll es künftig möglich sein, sich unter einem Baum beerdigen zu lassen.
Politik muss über Kosten entscheiden
Dafür hat die Stadt verschiedenste Baumarten gepflanzt – von Obstbäumen über den Ginkgo bis zur Eiche. Pro Baum stehen sechs bis acht Grabplätze, gekennzeichnet mit einer Bodenplatte mit Name und wahlweise Lebensdaten, zur Verfügung. Was ein solches Grab kosten wird, ist Bestandteil der neuen Gebührenordnung, die in einer der nächsten Ausschusssitzungen politisch beschlossen werden soll.
Dann wird auch geklärt, was ein Grab im Staudenbeet kosten wird. eine Fläche dafür gibt es in Welper. Mit einem kleinen Stein, der den Namen des Verstorbenen trägt, werden die Gräber markiert.
Beide neuen Grabarten werden nur für Urnenbeisetzungen angeboten. Die machen etwa 70 Prozent der Gesamtzahl der Bestattungen auf städtischen Friedhöfen aus.
Teilflächen werden stillgelegt
Bereits umgesetzt ist eine Aufstockung der Kolumbarien. Diese Urnenwände sind besonders beliebt, waren bisher von städtischer Seite aber nur in Welper verfügbar. Dort gibt es weiter einen „massiven Bedarf“, sagt Fachbereichsleiterin Solveig Holste. Neu sind Kolumbarien auf den Friedhöfen an der Waldstraße und in Holthausen. In beiden gab es schon in der ersten Wochen mehrere Beisetzungen. Die Stadtverwaltung plant deshalb bereits die Aufstellung weiterer Urnenwände.
Weitere Auflage des Friedhofentwicklungsplanes: der Rückbau von Gräberflächen, um Geld zu sparen. Auch hier sind erste Schritte getan. An der Waldstraße wurden im unteren Bereich Treppen zurückgebaut und Bereiche des Friedhofs stillgelegt. Stattdessen entsteht hier eine so genannte extensive Wiese für Insekten und Vögel.
Ebenso gibt es in Welper Pläne dafür. „Allerdings haben wir hier noch Gräber in Streulage“, sagt Holste. Solange deren Ruhezeit nicht abgelaufen ist, werden die Areale nicht ganz stillgelegt.
>>> Friedhöfe Bredenscheid und Blankenstein
In Bredenscheid sind keine Beerdigungen mehr möglich. Nach Ende der Ruhezeiten, soll er 2037 entwidmet werden.
Die Trauerhalle auf dem Friedhof in Blankenstein, den sich Stadt und Kirchen teilen, sollte an die Gemeinden übertragen werden. Die haben kein Interesse an dem Bau – auch nicht für einen symbolischen Euro.