Hattingen. . Beim Black Friday oder der Black Week machen Einzelhändler ihren Kunden besondere Angebote – und zwar sowohl digital als auch analog.
Parfümerien tun es, Modeboutiquen, Elektrohändler natürlich auch – sie alle machen mit beim „Black Friday“, mit dem der Einzelhandel sich eine neue Rabattschlacht im November geschaffen hat. Heute ist es wieder soweit: Kunden werden mit besonderen Schnäppchen, die es nur heute gibt, in die Geschäfte gelockt. Viele Händler weiten das eintägige Angebot auf die ganze Woche aus.
Nach dem Online-Handel machen mittlerweile auch die analogen Ladenlokale in Hattingen mit. Pakize Bertan, Filialleiterin der Stadtparfümerie Pieper, bietet seit Dienstag bis zum morgigen Samstag im Rahmen der „Black Week“ besondere Angebote. „Gerade junge Kunden haben sich schon über die sozialen Netzwerke informiert und kommen dann gezielt in den Laden“, beobachtet die Einzelhändlerin. Ältere Leute kommen eher spontan vorbei, sehen die Werbung im Schaufenster und fühlen sich angesprochen.
Geschäfte schaffen Platz für Frühjahrs-Kollektion
Auch Tanja Becirovic, Verkäuferin im Dessous-Geschäft „hautnah concept schwiese“, meint, dass es zum einen die Kunden gibt, die gezielt wegen der Schaufenster-Werbung in den Laden kommen und solche, die sich erst an der Kasse freuen, dass sie nur die Hälfte zahlen müssen.
„Einigen Kunden müssen wir aber auch erklären, dass der Rabatt nur auf ausgewählte Artikel gegeben wird.“ An sich sei die Black Week, die ja aus Amerika kommt, eine gute Sache, um den Saisonwechsel einzuleiten. „Wir brauchen ja dann auch den Platz für die bald kommenden Waren der Frühjahrssaison“, erklärt die Verkäuferin.
Händler denken nicht nur an online-kaufende Kunden
Dass die Geschäfte nicht mehr zu festen Zeiten den Saisonschlussverkauf machen müssen, begrüßen die Einzelhändler. Dennoch gewinnt man bei einem Gang durch die Innenstadt den Eindruck, dass vor allem die großen Ketten die Idee aus den USA übernehmen. Inhabergeführte Geschäfte zeigen sich zurückhaltender. So wie das Modegeschäft „Ambiente“ an der Heggerstraße, das mit „Reduziert“-Schildern im Schaufenster wirbt oder das Modehaus Funke-Beck, das die „schwarze Woche“ seit gestern eingeläutet hat. „Unsere Kunden können mit den englischen Begriffen nichts anfangen“, weiß Verkäuferin Sonja Haller von Ambiente.
Markus Lesmeister will dieses Jahr den Black Friday für seinen Online-Auftritt nutzen. Seine Ladenlokal-Besucher verliert er dabei aber nicht aus dem Blick: „Kunden, die ortsansässige Geschäfte unterstützen, sollen auch was davon haben. Deshalb werde ich im Geschäft auch spezielle Angebote machen.“
Im Jahr 2001 wurde das Rabattgesetz aufgehoben
Mit der Aufhebung des Rabattgesetzes in Deutschland am 25. Juli 2001 fielen auch die traditionellen Sommer- und Winterschlussverkäufe aus. Einzelhändler können seitdem freier entscheiden, wann und wieviel Rabatt sie gewähren. Der Black Friday ist in den USA so etwas wie ein Einkaufsfeiertag. Der Tag nach Thanksgiving wird als Brückentag zur Schnäppchen-Jagd genutzt.