Hattingen. Berufsjäger Peter Markett plädiert auch im Hattinger Hügelland für eine revierübergreifende Jagd auf die Tiere.
Gibt es auch im Hügelland und in der Elfringhauser Schweiz bald groß angelegte Drückjagden auf Wildschweine? Wie eine solche Aktion durchzuführen ist, erklärte der beratende Berufsjäger Peter Markett jetzt gut 30 heimischen Jägern und Landwirten – auf Einladung von Lennart Nüfer. Wie berichtet, warnt der Jagdpächter aus der Porbecke mit Blick auf das Schwarzwild in der Region vor schweren Unfall- und Flurschäden, unter anderem im Wodantal.
Seit 15 Jahren an revierübergreifenden Jagden beteiligt
„Wenn wir am Wildschwein-Problem etwas ändern wollen, dann ist das ein Prozess über Jahre“, erklärte Markett, der seit gut 15 Jahren an revierübergreifenden Jagden auf Schwarzwild beteiligt ist – unter anderem im Münsterland. „Die Landwirte müssen uns Jäger dabei aktiv unterstützen.“ Zudem müsse eine mehrstündige Bewegungsjagd auf Wildschweine, die ein größeres Gebiet umfasst, immer auch mit der Polizei und zum Beispiel auch mit den zuständigen Verkehrsbehörden abgestimmt werden: Neben der Absperrung der betroffenen Waldgebiete gehören unter anderem auch vorübergehende Tempolimits auf den angrenzenden Straßen zu den Sicherheitsmaßnahmen.
Tatsache sei aber auch, dass sich mit milderen Wintern im Zeichen des Klimawandels in großen und zusammenhängenden Waldgebieten wie im Hügelland ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Wildschweinen böten, erklärte der Berufsjäger: Bei einer durchschnittlichen Vermehrungsrate von 300 Prozent entwickele sich aus einem Bestand von 20 erwachsenen Wildschweinen innerhalb eines Jahres schnell eine Menge von 80 Tieren. Hier müsse man mit Jagden gegensteuern, bevor die Lage außer Kontrolle gerate. Abgesehen von Unfallgefahren und Schäden auf Wiesen und Feldern können die Tiere die Schweinepest übertragen.
Im EN-Süd-Kreis gibt es Drückjagden
Ob es mit Blick auf wachsende Wildschwein-Mengen in der Region zu Bewegungsjagden kommt, blieb an dem Abend allerdings noch offen. Fakt ist, dass Drückjagden, wie es sie auch schon im südlichen EN-Kreis gegeben hat, immer wieder auch für Kritik von Tierschützern sorgen. Die Zahlen jedenfalls sprechen für sich: Im November 2016 wurden bei einer solchen Jagd im Südkreis unter der Beteiligung von gut 200 Jägern in 36 Jagdrevieren unter anderem 70 Wildschweine erlegt.