Hattingen. . Mit der Schulreform 1968 entstanden Grundschulen in heutiger Form. Anne Buschmann hat die Chroniken der Einrichtung in der Südstadt gesichtet.

Auf ihre 50-jährige Schulgeschichte blickt die Bruchfeld-Grundschule in diesen Tagen zurück – und damit nicht zuletzt auch auf die Anfänge der Grundschule in der heutigen Form. Ab Ende der 1960er- Jahre nämlich sind hierzulande Grundschulen aus den unteren Klassen der Volksschule hervorgegangen, die eigenständige Hauptschule ab Klasse 5 wurde von ihr organisatorisch abgetrennt.

Vier dicke rotfarbene Chronik-Ordner hat Anne Buschmann in den letzten Wochen durchgearbeitet – für einen „dankbaren Rückblick“ auf die Bruchfeld-Grundschule, an der sie seit bereits 25 Jahren unterrichtet und die sie seit 2002 auch leitet. Dass der heutige Name der Schule in den Chroniken erstmals 1973 auftauchte, als die mit der Schulreform fünf Jahre zuvor entstandene katholische Grundschule an der Lessingstraße mit der evangelischen an der Goethestraße zur Gemeinschafts-Grundschule Bruchfeld zusammengelegt wurde, weiß Buschmann daher. Ebenso, dass 1976 wegen rückläufiger Schülerzahlen die Bruchfeld-Grundschule mit der Grundschule Bruchtor zusammengeführt wurde. „Schon für meine Vorgänger im Amt war aber 1968 das Startjahr unserer Schule.“

Eine ganze Woche lang wird jetzt gefeiert

Also wird nun eine ganze Woche lang gefeiert: mit einem Festakt für geladene Gäste am Montag, 24. September. Mit dem Projekt „Trommelzauber“, bei dem alle 228 Bruchfeld-Schüler fünf Tage lang ein Stück einüben. Mit Projekten zum Thema „Schule früher“. Und mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 29. September von 9 bis 12.30 Uhr (um 13 Uhr folgt dann eine Trommelvorführung).

Tummeln werden sich die Besucher im Gebäude und auf dem Gelände der Schule, die sich seit letztem Schuljahr an der Lessingstraße 10 befindet. Ebenda also, wo in den Anfängen der Bruchfeld-Grundschule die Bruchtor-Hauptschule beheimatet war – und zuletzt die nun aufgelöste St.-Georg-Förderschule.

2016 brannte das Gebäude Lessingstraße 12 nieder

Viel schneller als gedacht sei dieser von der Politik aufgrund des Familienzuwachses in der Südstadt schon länger erwogene Standortwechsel von der Lessingsstraße 12 dabei tatsächlich vorangetrieben worden, erinnert sich Anne Buschmann. Denn am 20. April 2016 brannte das Gebäude der Offenen Ganztagsschule an der Lessing-straße 12 nachts nieder . . .

„Ein großer Kraftakt“ sei der Umzug im laufenden Betrieb gewesen, gesteht Anne Buschmann. Umso wichtiger sei es, dass sie mit Konrektorin Patrizia Lotz-Grave und den übrigen Kolleginnen und Kollegen „so ein tolles Team“ um sich habe. Was nicht zuletzt auch deshalb vonnöten ist, da „die Dichte der schulischen Projekte seit 1968 enorm zugenommen hat“.

Chronikgestaltung war früher einfacher

So hat Anne Buschmann bei Durchsicht der Chroniken aus den Anfängen der Schule Eintragungen gefunden, in denen jedes Kind, das die Fahrradprüfung bestand hat, namentlich aufgeführt ist. „Angesichts der vielfältigen Anforderungen an die Grundsschule von heute ist eine solche Chronikgestaltung so inzwischen nicht mehr möglich“, räumt die Schulleiterin ein.

Herkunft des Namens der Schule

Die Bruchfeld-Schule (mit langem u) ist benannt nach dem Bruch, der Sumpflandschaft also, aus dem vor vielen 100 Jahren der Hattinger Boden im Süden außerhalb der Stadtmauern bestand.

Und die Bruchtor-Grundschule, mit der die Bruchfeld-Grundschule 1976 zusammengeführt wurde, war nach dem alten Stadttor, das zum Bruch führte, benannt. Heute erinnert daran das Morandini-Tor am Busbahnhof.