Hattingen. . Die Stadt hat zusätzlich zu den bestehenden zehn Sirenen noch weitere drei bestellt. Die Standorte dafür sind bereits gefunden.
Als „lautstark“ hatte die Stadt den Probealarm für den ersten landesweiten Warntag am Donnerstag angekündigt. An der Wichern-Kirche in Bredenscheid musste man ganz genau hinhören und wissen, dass ein Alarm kommt, um ihn entfernt bei Regen und Autoverkehr als fast säuselnd zu vernehmen. Selbst in der WAZ-Redaktion an der Große Weilstraße in der Innenstadt waren die Sirenen bei geschlossenen Fenstern kaum zu vernehmen. Von „Fehlanzeige“ bis „klar und deutlich zu hören, sogar im Keller“ reichten die Meldungen zur Hörbarkeit seitens unserer Leser.
Das zeigt: Es gibt noch Lücken. Und: Wirklich alarmierend waren die Alarme in weiten Teilen des Stadtgebiets nicht. Aber das Sirenennetz ist weiterhin im Ausbau. „Es wird drei neue Sirenen geben“, erklärt Ralf Weber vom Ordnungsamt. Die Standorte: am Krankenhaus in Blankenstein, auf dem Gelände von Haus Friede in Bredenscheid und auf dem Hochhaus Jenaer Straße 2 im Rauendahl.
Reichweite der Sirene ist witterungsabhängig
Erste Pläne, Sirenen auf dem Amtshaus Blankenstein und auf der Grundschule Bredenscheid zu montieren, „ließen sich aus technischen Gründen nicht verwirklichen“, so Weber. Um die 8000 Euro kostet eine Sirene mit einer Reichweite bis zu 1500 Meter. „Wobei das mit der Beschallungsgrenze sehr witterungsabhängig ist“, betont Weber, „es gibt Tage, da höre ich die Sirenen aus Niederwenigern in Welper und welche, da höre ich sie nicht mal bis an die Ruhr“.
In Hattingen gibt es derzeit zehn Sirenen. Die Kreisleitstelle hat die drei, die noch errichtet werden, schon in den Netzplan aufgenommen, spricht darum von 13 Sirenen. Dazu zählen sechs alte Sirenen und vier, die in den Jahren 2016 und 2017 mit Landesmitteln neu errichtet wurden. „Durch die zusätzlichen Landesmittel konnten wir jetzt die drei weiteren in Auftrag geben.“
Die Warn-App funktionierte nur bedingt
Bisherige Standorte: Regerstraße 33 im Oberwinzerfeld, Am Schultenhof 5 in Welper, Eichendorffstraße 18 und Käthe-Kollwitz-Straße 25 in der Südstadt, Bismarckstraße 72 am Rathaus, Am Pattberg 2 in Holthausen, Burgaltendorfer Straße 4 und Essener Straße 172 in Niederwenigern sowie Felderbachstraße 59 und Höhenweg 26 in Elfringhausen.
Die Warn-App funktionierte bedingt, der Alarm ging zwar bereits zwei Minuten vor 10 Uhr raus, allerdings erreichte diese Warnung nicht jeden. Das räumte das Innenministerium am Donnerstag ein.
Warntage gibt’s zwei pro Jahr, Techniktests monatlich
Einen Warntag mit Probealarm wird es künftig an jedem ersten Donnerstag im März und September geben. Jeden ersten Samstag im Monat gibt’s einen technischen Test der Sirenen. „Da werden die Sirenen von der Kreisleitstelle nur ganz kurz angefahren“, so Weber.
Der Kreis spricht von 75 Sirenen im Einsatz. Sie verteilen sich so: Breckerfeld 4, Ennepetal 12, Gevelsberg 9, Hattingen 13 (inklusive der 3 geplanten), Herdecke 7, Schwelm 6, Sprockhövel 11 und Wetter/Ruhr 13. In Witten wurden vor Jahren sämtliche Sirenen abgebaut. In Kürze sollen sie wieder aufgebaut werden.