Hattingen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis nimmt am 6. September, am landesweiten Warntag teil und testet damit gleichzeitig sein neues Alarmierungskonzept.

In den Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises heulen die Sirenen auf. Alle zum selben Zeitpunkt. Auf den Handys meldet sich die Warn-App Nina, Radio EN unterbricht das Programm für eine Sondermeldung. In Linienbussen der VER blinken Nachrichten auf den Bildschirmen auf und informieren die Fahrgäste, was gerade passiert. Eine Katastrophe? Nein! Im Gegenteil. Es ist die Probe für den Ernstfall. Der Ennepe-Ruhr-Kreis nimmt am 6. September am landesweit ersten Sirenen-Warntag teil und testet gleichzeitig sein neues Alarmierungskonzept.

Was steckt dahinter?

Mit dem Ende des Kalten Krieges hatte der Bund sein altes Zivilschutz-System aufgegeben. Der Verteidigungsfall? Ein Relikt vergangener Tage. Die Sirenen gingen in das Eigentum der Städte über und verschwanden mehr und mehr von den Dächern. Im Zuge der Digitalisierung erschien das Warnen per Sirene ohnehin überholt. Bei den Feuerwehren und Rettungsdiensten etablierte sich die stille Alarmierung.

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Vor wenigen Jahren dann der Sinneswandel. Und wieder war es der Verteidigungsfall, der ein Umdenken auslöste. Was tun, wenn es gilt, ganz schnell die Bevölkerung alarmieren zu müssen? Noch konkreter aber war die Sorge wegen des Klimawandels und beim Katastrophenschutz: „Uns wurde klar, dass wir bei Sturm oder Hochwasser die Bevölkerung nicht mehr flächendeckend warnen konnten wie das früher der Fall war“, erinnert sich Rolf-Erich Rehm, Kreisbrandmeister und Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz. Zumal eine Generation herangewachsen war, die die Sirene nur noch als Feuerwehr-Signal (Stadtalarm) kennt, aber nicht mehr mit der Alarmierung bei anderen Gefahrenlagen in Verbindung bringt.

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Heute gibt es ein flächendeckendes Netz von 75 Sirenen kreisweit, an dessen Modernisierung sich der Bund mit 160 000 Euro beteiligt hatte. Einzig Witten verfügt derzeit über keine einzige Sirene im Stadtgebiet. Hier soll ein Netz in Kürze aufgebaut werden. „Der Warntag ist für uns deshalb so wichtig, weil wir dann prüfen können, ob wirklich jede Sirene geht und auch überall zu hören ist“, erklärt Rolf-Erich Rehm.

Was passiert am Warntag?

Am 6. September, Punkt 10 Uhr, werden kreisweit die Sirenen heulen. Der Probealarm setzt sich zusammen aus einem einminütigen Dauerton (Entwarnung), aus einem einminütigen auf- und abschwellenden Heulton (Warnung) und zum Schluss wieder aus einem einminütigen Dauerton (Entwarnung).

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Handy-Besitzer, die die Warn-App Nina (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) installiert haben, erhalten eine Probewarnmeldung.

Radio Ennepe-Ruhr wird um 10 Uhr das Programm unterbrechen und eine Meldung verlesen. Dies ist genauso Teil des EN-Warnkonzeptes wie das Versenden einer Info-Nachricht über die Bildschirme in den VER-Linienbussen. Außerdem sollen Flugblätter an die Bevölkerung verteilt werden.