Hattingen. . Bürger des Hattinger Ortsteils diskutieren Folgen des Strukturwandels und blicken in die Zukunft. Quartiersmanagerin sieht hervorragende Ansätze.
Niederbonsfeld – ein Stadtteil im Wandel. 40 Bürger diskutierten jetzt über Hoffnungen, Erfahrungen, Gegebenheiten. Sie wollen die Zukunft aktiv mitgestalten. Zum Treffen eingeladen hatten Alexander Hirschmann, Vorsitzender des Kultur- und Bürgervereins, und Geschäftsführer Ulrich Born die Bürger des Ortsteils, Vertreter von Vereinen im Ringverein Niederbonsfeld, kirchlichen Einrichtungen und Bürgergemeinschaften.
Einigkeit: Unter dem Strukturwandel haben alle zu leiden. Es gab früher Lebensmittelgeschäfte, Bäckerei, Frisöre, Schuhmacher, und „sage und schreibe neun Gaststätten und 20 Vereine, heute sind es noch acht Vereine“, sagt Born.
Blick auf die Zukunft richten
Es gab eine Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs an Essen, zwei Poststellen, einen Jugendtreff. Alles Vergangenheit. Vor einigen Tagen schloss eine weitere Gaststätte, so dass es jetzt noch zwei gibt. Hirschmann versucht, die Fäden zusammenzuhalten, den Blick auf die Zukunft zu richten.
Zwist gab es in den zurück liegenden Jahren unter den knapp 2500 Bürgern des Ortsteils. Enttäuschung darüber, dass man gekämpft hat, zum Beispiel für den Erhalt der Buslinie 177, und doch verlor. Und dass man zurzeit kämpft, um überhaupt noch einen Veranstaltungsraum zu erhalten. Der wird als dringend notwendig erachtet, wenn man gemeinsam für die Zukunft Pläne machen möchte. Es wird aber auch über eine andere Seite gesprochen. Über das, was Niederbonsfeld an eigenen Kräften freisetzen, an Ideen einbringen, an Aktivitäten lostreten kann. Es gibt die rührige Kirchengemeinde St. Engelbert, einen Seniorentreff, Osterfeuer, Lesungen, Kabarett, den SuS, der viel für Umwelt- und Naturschutz tut.
Einzelne Aktivitäten müssen zusammengeführt werden
Immer klarer zeigt sich während der Diskussion, dass ein Netzwerk fehlt. Es gibt überall einzelne Aktivitäten. „Die müssen wir zusammenführen“, stellt Vorsitzender Hirschfeld fest.
Die bisherige Quartiersmanagerin für Rauendahl, Gabriele Krefting, die seit dem 1. Juli für ganz Hattingen zuständig ist, soll ihre Einschätzung der Situation in Niederbonsfeld darstellen. „Sie haben doch hier ganz viel geschaffen, auf dem Sie aufbauen können“, sagt sie. „Sie haben hier hervorragende Ansätze, aus denen sich für die Zukunft etwas machen lässt.“ Sie fordert die Bürger auf, ganz egoistisch aufzuschreiben, was jeder einzelne will. Das dürfe auch ganz abwegig sein, daraus entstünden dann kreative Ideen. „Wir setzen uns dann zusammen und finden Lösungen. Wenn Sie möchten, helfe ich dabei gerne.“