Hattingen. . Ein Alkoholverbot gilt jetzt für einen Bereich der Parkanlage Diepenbeck. Sie ist eine Reaktion auf Pöbelei, Sachbeschädigung, Körperverletzung.
Die Stadt Hattingen hat Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit in Teilen der Parkanlage Diepenbeck in Welper untersagt. Die Verfügung gilt ab sofort bis zum 31. Oktober. Betroffen ist der Bereich neben dem Jugendtreff an der Straße An der Hunsebeck.
Die Stadtspitze reagiert mit diesem zum ersten Mal ausgesprochenen Verbot auf eine steigende Zahl von Vorfällen seit Beginn der warmen Jahreszeit im Frühjahr. Wiederholt hätten sich im Park Personengruppen versammelt und nach übermäßigem Alkoholgenuss für massive Störungen gesorgt, heißt es in der Verfügung. Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger sagt dazu: „Es gibt Rangeleien unter verschiedenen Gruppen und Verfolgungsjagden mit Körperverletzungen, auch durch Messer. Zudem werden Passanten angepöbelt und Sachbeschädigungen begangen.“
Häufigere Kontrollen nach Beschwerden
Wegen häufiger Beschwerden haben Mitarbeiter der städtischen Ordnungsdienste den Bereich stärker kontrolliert. „Selbst diese Mitarbeiter werden von alkoholisierten Gruppenmitgliedern angegriffen und verletzt“, so die Stadt. Nun soll das Alkoholverbot gewährleisten, dass die Zahl alkoholisierter Personen sinkt. Nach Ansicht der Ordnungsbehörde ist die Androhung von Platzverweisen mit der dafür notfalls erforderlichen zwangsweisen Durchführung das einzige effektive Mittel zur Durchsetzung des allgemeinen Verbots.
„Mildere Mittel, wie ein Zwangsgeld, scheiden aus, da die Durchsetzung des Verbots nicht sichergestellt ist. Zudem werden jederzeit allgemeine Verstöße gegen die Rechtsordnung durch Verwarn- oder Bußgelder geahndet“, heißt es im Amtsblatt, in dem das Alkoholverbot veröffentlicht worden ist.
Politik findet das Verbot gut
Die Polizei ist auf die neue Situation in Welper vorbereitet. „Es hat mehrere Gespräche mit der Stadt Hattingen gegeben“, bestätigt Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizei. „Natürlich werden wir die städtischen Ordnungsdienste bei ihrer Arbeit unterstützen.“
Politisch findet der Vorstoß der Stadtspitze breite Zustimmung. „Das Alkoholverbot ist richtig, wir müssen härter durchgreifen“, sagt Dieter Oxfort (SPD). Rivalisierende und pöbelnde Gruppen im Park seien nur eine Seite der Zumutungen, so der Ortsbürgermeister. Auch direkt vor seinem Büro im alten Amtshaus würden es sich regelmäßig einige Personen gemütlich machen, Alkohol trinken und neben das Gebäude pinkeln. Einen Grund dafür sieht Oxfort darin, dass die öffentliche Toilette im Amtshaus nicht immer zugänglich sei und die im Emmy-Kruppke-Haus inzwischen abgesperrt werde. „Das sind arme Menschen, aber wir dürfen uns das nicht bieten lassen“, meint Oxfort.
Für das Alkoholverbot ist auch Engelbert Meidinger. „Ruhe und Ordnung sind gestört, die Stadt muss handeln“, sagt der Vorsitzende der CDU Welper. Viele Bürger hätten sich bei ihm beschwert. Über das Verbot hinaus regt Meidinger an, einen Streetworker einzusetzen. „Vielleicht sind auch andere Stadtteile betroffen.“