Hattingen. . Auf dem Stadtparteitag wurde der 58-Jährige zum neuen Chef gewählt. Mit seinem Team strebt erein gutes Abschneiden bei der Kommunalwahl 2020 an.
Die SPD hat seit Freitagabend einen neuen Vorstand: Finanzbeamter Manfred Lehmann (58) wurde auf dem Stadtparteitag zum neuen Chef gewählt. Er löst den langjährigen Vorsitzenden Klaus Orth ab, der Anfang des Jahres aus persönlichen Gründen (er wird in Kürze 70 Jahre alt) sein Amt zur Verfügung gestellt hatte.
Lehmann kleisterte die Probleme der SPD nicht zu
Lehmann will frischen Wind in die Partei bringen. Er legt Wert auf einen Mix im Vorstand. Sowohl beim Alter, als auch bei verschiedenen Perspektiven auf die Probleme, die angepackt werden müssen. Dieser Wunsch spiegelt sich in seinen beiden Stellvertretern wider. Eva Fritz (37) wurde seine Stellvertreterin und Leon Reinecke (20), Student der Geschichte und Archäologie, der Journalist werden möchte.
Lehmann kleisterte die Probleme der SPD nicht zu. „Ich bin überzeugt, dass wir für unsere Stadt die besten Themen und die besten Leute haben. Zu tun und aufzuarbeiten gebe es ja genug. Die Bürgermeisterwahl sei ja nicht gerade erfolgreich verlaufen, auch auf Landes- und Bundesebene wünsche man sich aus SPD-Sicht, dass es anders laufe.
Die Ortsvereine viel mehr einbinden
„Ich möchte viel mehr die Ortsvereine einbinden, wir müssen zu ihnen hingehen und hören, welche Probleme wir anpacken müssen. Wir haben die richtige Mischung aus Erfahrung, Engagement und frischen Ideen. An der Frauenquote arbeiten wir noch“, sagte Lehmann.
Soziale Gerechtigkeit nannte er das Kernthema der SPD. „Soziale Verantwortung ist unsere DNA, unsere Geschichte und unsere Zukunft.“ Die SPD müsse dieses Thema vor Ort mit Leben füllen. „Bund und Land helfen uns da derzeit wenig. Wenn es was werden soll, dann müssen wir es selber machen. Wir können das, wir wollen das.“ Zum Thema Flüchtlinge stellte er mit Hinweis auf den Koalitionsvertrag fest: „Mehr Abschottung und Deutschtümelei, mehr Leid und Elend für die Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, ist mit uns nicht zu machen.“
Landtagsabgeordneter Rainer Bovermann gab auf dem Stadtparteitag eine Zusammenfassung der aktuellen Themen aus Düsseldorf.
Gegen Steuersenkungen
Fest im Blick hat der neue Vorsitzende die nächste Kommunalwahl im Herbst 2020. Dass die SPD da deutlich besser abschneidet, ist sein Ziel, auf das er mit der Mannschaft hinarbeiten will. Einen kleinen Ausflug machte Lehmann noch mit seiner Kompetenz als Finanzbeamter.
Steuersenkungen in Zeiten, in denen Kommunen nicht wüssten, wie sie Kindergartenplätze schaffen, Straßen unterhalten und Spielplätze pflegen sollen, mache keinen Sinn. „Was beim einzelnen für Parkgebühren oder ein Eis auf der Hand reicht, summiert sich beim Fiskus aber zu Milliarden.“
Aktuell 547 Mitglieeder
Die stellvertretende Vorsitzende Eva Fritz gab den Anwesenden einen Überblick über die Mitgliederentwicklung von Anfang 2017 bis Freitag. „Der Mitgliederbestand beträgt aktuell 547.“ Im Jahr 2017 habe es 23 Neueintritte gegeben, 2018 seien bis Freitag 39 Personen neu in die SPD eingetreten. 2017 seien indes zehn Mitglieder verstorben, 16 ausgetreten. Seit dem 1. Januar 2018 starben fünf Mitglieder, 28 seien ausgetreten, acht verzogen.
>>> DIE WAHLERGEBNISSE
Die Wahlergebnisse kompakt
(Ja-Stimmen / Nein-Stimmen / Enthaltungen):
Vorsitzender: Manfred Lehmann: 43 / 2 / 2
Stellvertreter: Eva Fritz 45 / 1 / 1; Leon Reinecke 46 / 1 / 0
Kassierer: Thomas Dorndorf-Blömer und Michael Schäfer
Schriftführer: Björn Fry; Stellvertreter: Melanie Witte-Lonsing
Beisitzer: Martina Hadlich, Gereon Ludwig, Michael Ulrich, Dirk Hagemann, Christoph Ritzel, Udo Woidneck, Rainer Sommer, Michael Kreutz, Chantal Maschke