Hattingen. . Die Bürgermeister-Kandidaten Dirk Glaser (unabhängig) und Manfred Lehmann (SPD) sprachenim CVJM-Heim vor rund 130 Interessierten über „Jugend – Alter – Ehrenamt“. Bei der zweistündigen Veranstaltung lieferten sie sich dabei keinen großen Schlagabtausch, sondern offenbarten eher feine positionelle Unterschiede.
Was die Gestaltungsmöglichkeiten in Hattingen angeht, sagte Moderator Manfred Berger am Ende einer gemeinsamen Veranstaltung von CVJM und Kick mit den zwei Bürgermeister-Kandidaten, „müssen wir lernen, dass nicht nur die Verwaltung zuständig ist, sondern auch wir als Bürger gefragt sind“. Dies hatten zuvor sowohl Dirk Glaser (unabhängig) als auch Manfred Lehmann (SPD) in ihren Einlassungen zu den Themen „Jugend – Alter – Ehrenamt“ immer wieder anklingen lassen. Bei der zweistündigen Veranstaltung im CVJM-Heim lieferten sich Glaser und Lehmann am Montagabend dabei keinen großen Schlagabtausch, sondern offenbarten eher feine positionelle Unterschiede.
Mit wenig Geld viel machen
Zum Auftakt allerdings herrschte Einmütigkeit: Befragt nach den Angeboten für junge Menschen in Hattingen, bewerteten beide Kandidaten diese als gut (Sportvereine, CVJM, Skateranlage, Jugendtreffs). Auch machten beide deutlich, dass Ehrenamtliche einen maßgeblichen Teil hierzu beitragen. Die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten indes seien begrenzt. Denn eine stärkere Förderung der Jugendarbeit bedeute auch, dass dann Geld anderswo weggenommen werden müsse. Man müsse verschiedene Dinge gegeneinander abwägen, ohne einzelne Gruppen gegeneinander auszuspielen, warnte Lehmann. Mit wenig Geld viel zu machen, sei die Devise: „Und dabei hilft Begeisterung.“
Doch was, wenn dies nicht genügt zur Motivation angesichts der zunehmend höheren Belastung Ehrenamtlicher? Wie lässt sich dann weiter Nachwuchs für ehrenamtliche Aufgaben gewinnen – auch ohne (viel) Geld in die Hand zu nehmen?, hakte Co-Moderator Pascal Kreuch (CVJM) nach. „Wir müssen noch stärker als bisher den Vereinen und Organisationen zur Seite stehen“, so Glaser. Runde Tische, auch interkommunale Zusammenarbeit, nannte er als Maßnahmen: „Kommunikation ist das Entscheidende.“ Lehmann sagte derweil, man müsse Ehrenamtliche gegebenenfalls besser für ihre Aufgaben schulen (u. a. in Rechtsfragen); dies könne die Verwaltung koordinieren. Aus den Reihen der Zuhörer wurde hier eine Bürgermeister-Sprechstunde fürs Ehrenamt vorgeschlagen.
Und sonst? Appellierte zum Beispiel Kick-Mitstreiterin Inge Berger an die zwei Bürgermeister-Kandidaten, sich im Fall ihrer Wahl „als Katalysator zum Aufbau von Nachbarschaften einzuschalten“ – nicht zuletzt, um Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. Glaser erklärte, man müsse Nachbarschaften selbstverständlich stärken, aber auch neue Projekt-Initiativen (z. B. für Senioren-WGs) unterstützen. Genau das sei „für die Zukunft der Schlüssel: Menschen mit Ideen zu sagen: Ja, wir helfen“, anstatt ständig Bedenkenträger zu sein.
Auch Lehmann betonte, er sehe die Aufgabe der Stadt darin, das Quartiersmanagement voranzutreiben; auch er sagte, diese müsse Menschen mit Ideen Lösungen anbieten. „Aber wir müssen auch aufpassen, dass wir die Kommune mit Aufgaben nicht überfordern.“