HATTINGEN. . Experten diskutieren bei der Abschlussveranstaltung des Gesundheitstages Bürgerfragen, die Redakteurin Sabine Kruse am WAZ-Mobil gesammelt hat

Wie ist es um die Gesundheitsversorgung in Hattingen bestellt? Darüber diskutierten am Samstag Experten beim Bürgerdialog „Rund um den Schmerz“, der den Hattinger Gesundheitstag abschloss.

Vor dem Hintergrund gesammelter Bürgerstimmen durch Redakteurin Sabine Kruse am WAZ-Mobil vor dem Rathaus entspann sich eine lebhafte Diskussion der Hattinger Ärzteschaft. Unter Moderation von Pfarrer Udo Polenske ging es um Fragen wie „Werden Schmerzen beim Patienten schnell therapiert?“, „Funktioniert der Austausch zwischen Haus- und Facharzt sowie Schmerztherapeuten?“ und „Welchen Beitrag muss der Patient selbst zur Schmerztherapie leisten?“

Nach OP monatelange Schmerzen

Besonders für Diskussion sorgte der Fall der 55-jährigen Frauke Roschkowski, die nach einem Bandscheibenvorfall und einer Operation der Lendenwirbelsäule monatelang unter starken Schmerzen litt und erst jetzt einen Reha-Platz bekommen soll. „Ich fühle mich ziemlich allein gelassen“, zitierte Sabine Kruse die 55-Jährige. Ein Einzelfall? „Nicht unbedingt“, gaben die Experten ehrlich zu.

Dr. Jürgen Bachmann schilderte vor diesem Hintergrund Probleme des deutschen Gesundheitssystems an den Schnittstellen der stationären und ambulanten Versorgung. Dr. Eckhard Kampe von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen/Lippe sowie Hausarzt Dr. Lasse Schäfers warfen zudem einen Blick auf den immer größeren Mangel an Hausärzten, die Belastung praktizierender Mediziner sowie die in nicht ausreichendem Maße möglichen Hausbesuche.

Fehler im System

Fehler im System, an denen es zu arbeiten gelte. Die aber, so der Tenor, durch die gute Versorgung und Zusammenarbeit heimische Patienten insgesamt nicht so sehr treffe wie in anderen Regionen. Neben manchen kritischen Stimmen hätten viele Bürger aber auch gesagt, sie seien mit den Hilfen in Hattingen zufrieden, so Sabine Kruse. „Wir kennen uns, wir begegnen uns, wir können uns helfen“, sagte Pfarrer Udo Polenske.