Hattingen. Bis zum nächsten Stadtparteitag werden die Hattinger Sozialdemokraten von den Stellvertretern Eva Fritz und Thomas Dorndorf-Blömer geführt.
Die Hattinger SPD muss sich einen neuen Parteichef suchen: Klaus Orth hat dem erweiterten Stadtverbandsvorstand der Sozialdemokraten in einer persönlichen Erklärung mitgeteilt, dass er sich „aus dem aktiven Parteileben zurückzieht“. Bis zum nächsten Stadtparteitag teilen sich die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Eva Fritz und Thomas Dorndorf-Blömer die Führung.
Klaus Orth habe betont, dass seine Entscheidung aus rein persönlichen Gründen erfolgt sei, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD. Orth, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, sieht jetzt einen günstigen Zeitpunkt, „um den Aufbruch und den Prozess der Verjüngung der Partei insgesamt zu fördern“. Für eine weitere Stellungnahme war der abgetretene Parteichef am Mittwoch nicht zu erreichen.
Seit April 2015 im Amt gewesen
Im April 2015 hatten 95 Prozent der Stimmberechtigten für Klaus Orth als Vorsitzenden gestimmt, es gab nur eine Gegenstimme. Der Wennische übernahm das Amt von Sabine Kelm-Schmidt, die im Dezember 2014 nach zweieinhalb Jahren zurückgetreten war, nachdem sie ihren Favoriten für das Bürgermeisteramt, Dirk Glaser, parteiintern nicht durchsetzen konnte. Der von der Partei nominierte Manfred Lehmann unterlag bei der Wahl gegen Glaser, der letztendlich von CDU, FDP und Grünen unterstützt wurde.
Nun übernehmen Eva Fritz und Thomas Dorndorf-Blömer, die seit zwei Jahren als Stellvertreter im Amt sind, vorläufig den Vorsitz. Der nächste Stadtparteitag der Sozialdemokraten soll im Frühsommer stattfinden.
Fritz ist stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende in Niederbonsfeld. Die 37 Jahre alte Juristin und Finanzbeamtin kehrte vor vier Jahren aus Schleswig-Holstein nach Hattingen zurück und hat sich seitdem politisch verstärkt engagiert. Dorndorf-Blömer (53) ist Kassierer im Ortsverein Welper und seit dem Jahr 2004 Ratsmitglied für die SPD.
Jetzt wird ein neuer Vorstand gesucht
„Erste Aufgabe ist jetzt, einen gut funktionierenden Stadtverbandsvorstand zu finden, in dem alle an einem Strang ziehen“, sagt Thomas Dorndorf-Blömer im Telefonat mit der WAZ. „Denn es gibt in nächster Zeit wichtige Aufgaben zu bewältigen – zum Beispiel die Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl im Jahr 2020.“
In der Partei wird jetzt gesprochen, die Ortsvereine sind eingebunden. Denn auch weitere Mitglieder des erweiterten Vorstands haben ihren Rückzug signalisiert. „Wir wollen einen Pool an Leuten zusammentragen, die zusammenarbeiten können und wollen“, so Dorndorf-Blömer. Er selbst und seine Kollegin Eva Fritz haben bereits ihre Bereitschaft erklärt, weiterzumachen – „aber es muss nicht unbedingt als Vorsitzender sein“, so Dorndorf-Blömer.
>>> Der Vorstand der Hattinger SPD
- Neben Eva Fritz und Thomas Dorndorf-Blömer, die jetzt kommissarisch die Führung innehaben gehören vier weitere Mitglieder zum Vorstand der Hattinger Sozialdemokraten.
- Im einzelnen: Dirk Hagemann (Kassierer), Michael Schäfer (stellvertretender Kassierer), Gabriele Staake (Schriftführerin) und Björn Fry (stellvertretender Schriftführer).