Hattingen. Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte bietet 2018 ein breites Spektrum. Es gibt Bühnen-Spektakel, Public Viewing und besondere Ausstellungen.

Das Ende des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet in diesem Jahr wird auch im LWL-Industriemuseum im Blickpunkt stehen – auch wenn die Henrichshütte für Eisenhüttenwesen und Stahlerzeugung stand – mit einer außergewöhnlichen Ausstellung des New Yorker Fotografen Harry Fair. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Jahresprogramms: Es gibt Musik, Komik – und Public Viewing zur Fußball-WM.

„Wir werden auf jeden Fall alle deutschen Spiele zeigen“, sagt Museumsleiter Robert Laube. Zwar etwas kleiner, also nicht wie bisher für 1000 Besucher in der Gebläsehalle, sondern im jetzt freigegebenen Bessemer Stahlwerk, das 500 Fußball-Verrückten Platz bietet. Die Nationalelf spielt zunächst gegen Mexiko (17. Juni, 17 Uhr), Schweden (23. Juni, 20 Uhr) und Südkorea (27. Juni, 16 Uhr).

© Lars Heidrich

In der Gebläsehalle wird ein bunter Reigen geboten, etwa mit Komiker Torsten Sträter („Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein“) am Freitag, 26. Januar, oder Knebels Affentheater, das sein Musik-Programm „Rocken bis qualmt!“ am Samstag, 17. Februar, vorstellt. Darüber hinaus gibt es auf der Bühne die Tanz-Show „Magic of the Dance“ (Samstag, 3. Februar) und die „Musical Highlights“ (Samstag, 3. März). Auch das Klavierfestival Ruhr gastiert erneut in Hattingen, Termine werden üblicherweise Ende Januar bekanntgegeben.

Zu den Ausstellungen: Noch bis zum 2. April sind die Fotografien „Motiv Hochofen 1987-2017“ von Berthold Socha zu sehen, ebenso wie Horst Dieter Zinns „Ende der Schonzeit“, die extra verlängert wurde. Auch „100 Hüttenleben“ sind auf dem Gelände präsent. „Diese Arbeit des Fördervereins haben wir für das Ende des Bergbaus ins Rennen geworfen“, sagt Laube. Eben weil auch sie für das Ende einer Ära stehen.

Senkrecht aus der Luft fotografiert

Hinzu kommen die Fotografien von Harry Fair, der senkrecht aus der Luft alte Industriegelände dokumentiert. „Das ist sehr amerikanisch, sehr moralisch. Sie sagen: Guck, was du da gemacht hast. Du bist verantwortlich“, erklärt Robert Laube. 15 Ruhrgebiets-Aufnahmen und 30 globale Fotos werden ab Oktober zu sehen sein.

Zuvor aber „Ilva“, eine Ausstellung, die die Geschichte der Eisenverarbeitung durch die Epochen nachzeichnen soll. „Ich freue mich wie ein kleines Kind, antike Plastiken zwischen rostigen Maschinen zu zeigen“, so der 57 Jahre alte Museumschef. „Wir haben einen ­Riesenfundus an Exponaten und Fotografien, arbeiten eng mit den Regionen in der Toskana zusammen, die eine ähnliche Geschichte wie Hattingen haben.“ Das Ergebnis ist ab Sommer zu sehen.

>> KARTEN-INFO

Karten für die verschiedenen Veranstaltungen in der Gebläsehalle gibt es u.a. im WAZ-Leserladen an der Großen Weilstraße 19 oder über die WAZ-Ticket-Hotline: 0201/804-6060.

Weitere Informationen zum LWL-Industriemuseum und kleineren Veranstaltungen gibt es auf www.henrichshuette.de.