Hattingen. Heinz-Dieter Kempka hat langjährige Erfahrung als Gewerkschafter. Bei der Rente sieht der Linke die Lösung im Nachbarland Österreich.
- Heinz-Dieter Kempka hat langjährige Erfahrung als Gewerkschafter
- Bei der Rente sieht der Linke die Lösung im Nachbarland Österreich
- Das Wählen hält er für eine Bringschuld der Bürger
Was ihm besonders wichtig sei? „Soziale Gerechtigkeit“, sagt Bundestagskandidat Heinz-Dieter Kempka. Das ist bei einem Vertreter der Linkspartei so zu erwarten. „Die Sache mit der Rente ist eine Ungerechtigkeit, die zum Himmel stinkt, die Altersarmut wird kommen. Wir müssen etwas verändern“, sagt er im WAZ-Gespräch.
Womit wir mitten im Thema sind. Der 58-Jährige lässt sich nicht lange bitten und bietet sogleich einen Lösungsansatz an: „Schauen Sie auf Österreich, ein Musterbeispiel. Dort zahlt jeder ins System ein und der Durchschnittsrentner hat 800 Euro mehr. Wenn es bei uns nach diesem System ginge, würde es allen besser gehen.“ Beamte, Politiker, Selbstständige, keiner dürfe von den Zahlungen ausgenommen werden. „Ein paritätisches System eben“, so Kempka. „Jeder zahlt ein, jeder holt raus. Kann man auch aufs Gesundheitssystem anwenden.“
Mit dem Bollerwagen durch die Stadt
Der Gewerkschafter kämpft für seine Sache, rennt an Infoständen auch denen hinterher, die zuvor eher murrend vorbeigelaufen sind. „Ich hatte gute Gespräche“, berichtet er. „Ob ich diese Leute umstimmen konnte, weiß ich nicht – aber sie denken zumindest über linke Politik nach.“
Auffällig ist der rote Bollerwagen, mit dem Heinz-Dieter Kempka durch die Städte gezogen ist („Ich habe erkannt, wie wichtig so ein Markenzeichen sein kann“). Hattingen ist ihm dabei eine „sehr angenehme“ Stadt gewesen. „Ich kann nur gratulieren, was hier nach dem Hüttenkampf für eine Entwicklung stattgefunden hat.“
Wenn Welten aufeinander treffen
Mehrmals war er im Wahlkampf in dieser Stadt unterwegs. Wurde auch damit konfrontiert, dass Die Linke nicht immer mit einer Stimme spricht. „Wir haben sehr viele verschiedene Menschen in der Partei. Und wenn Welten aufeinander treffen, treffen Interessen aufeinander“, sagt er und führt aus: „Streitigkeiten sind da, keine Frage, aber die gibt es in jedem Ortsverband. Ich habe mich jedenfalls sehr darüber gefreut, dass sich Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch zusammengerauft haben. Sie schießt zwar manchmal übers Ziel hinaus, hat aber in vielem recht. Sahra Wagenknecht ist die erste Person in der Partei!“
Heinz-Dieter Kempka betont, dass Die Linke „eine unbestechliche Partei ist“ – man bekomme zwar auch Spenden angeboten, „wir nehmen sie aber nicht an“. Frieden und Umwelt, weitere Themen, die für ihn Leuchttürme sind.
Und was ihm noch wichtig sei? „Dass die Menschen zur Wahl gehen. Das ist aus meiner Sicht eine Bringschuld der Bürger – jeder sollte wählen gehen!“
Das sind die Kandidaten des Wahlkreises 139 (EN-Kreis II)