Hattingen. . Martin Rösners liebster Ort ist ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen auf dem Kirchplatz. Hier trifft er viele Leute und beobachtet das Treiben.
- Martin Rösner gönnt sich seinen Latte Macchiato und genießt die Aussicht
- Irgendwen trifft er hier im Herzen der Altstadt immer – man kennt sich
- Abschluss unserer Sommerserie „Mein Lieblingsplatz“
Menschen beobachten kann man am Lieblingsplatz von Martin Rösner hervorragend. Der kleine runde Tisch mit zwei Stühlen, direkt neben dem Eingang zum Café am Kirchplatz, das ist der Ort, an den es ihn immer wieder zieht.
An diesem sonnigen Tag spenden die Bäume am Rand des Platzes Schatten, nur der kleine Tisch wird beschienen. Martin Rösner gönnt sich seinen Latte Macchiato und genießt die Aussicht. Die Tür der St.-Georgs-Kirche steht offen, Menschen eilen geschäftig vorbei, andere schlendern umher, wieder andere nehmen auf den Stühlen der Gastronomiebetriebe Platz. Die ältere Dame am Nachbartisch begrüßt Rösner. „Wenn man gern hier sitzt, dann lernt man auch die Anwohner kennen. So wie sie. Wir kennen uns eigentlich gar nicht näher“, sagt er schmunzelnd.
Der Kirchplatz ist für Martin Rösner ein Ort der Begegnung. „Wenn im Sommer der Tatort eh eine Wiederholung ist und Freitag und Samstag nichts im Fernsehen kommt, dann gehe ich raus und komme hierher – ohne verabredet zu sein.“ Denn irgendwen treffe er hier immer. Man kennt sich.
Erst jetzt den historischen Kern wiederentdeckt
Kennengelernt hat Rösner die Altstadt noch ganz anders. „Ich habe sie in den 1980er erlebt. Da sind wir zum Party machen in die Altstadt gekommen.“ Erst in den vergangenen Jahren habe er den historischen Kern Hattingens für sich wiederentdeckt. Jetzt genieße er das ganz anders als früher. „Den Altstadtrundgang haben ich erst vor acht Jahren zum ersten Mal gemacht“, erzählt der alteingesessene Hattinger.
Dem Kirchplatz habe die Belebung der vergangenen Jahre mit neuen Cafés gutgetan, findet er. Auch mit seiner Tochter verbringt er hier gern einen Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen. „Am Wochenende bin ich schon ein- bis zweimal hier“, rechnet er. Vor allem im Sommer, denn da kann man herrlich draußen sitzen.
Ab und zu gibt es dann auch etwas zu sehen
Und ab und zu gibt es dann auch etwas zu sehen. Wie bei den Hochzeitsfeiern, wenn die Brautleute im geschmückten Wagen vorfahren. Bei einer Feuerwehr-Hochzeit sei einmal besonders viel Auftrieb am Kirchplatz gewesen, lacht Rösner.
Auch die Veranstaltungen im Herzen der Altstadt mag Martin Rösner sehr. „Ich genieße den Kulinarischen Altstadtmarkt, das Panhasfest und auch den Weihnachtsmarkt“, sagt er. Auch, wenn er speziell beim Weihnachtsmarkt etwas ändern würde. Denn hier verschwinden die Häuser und Cafés am Kirchplatz hinter den Buden. Rösners Vorschlag: „Ich würde die Buden andersrum aufbauen – Rücken an Rücken, zu den Häusern und dem Platz hin offen“, überlegt er. Dann gibt es auch aus dem Café wieder viel zu beobachten.