Hattingen. . Manfred Overrath vom Heimatverein Blankenstein bedauert den Verfall der Stufen. Aktive für die Ruhrtalfähre sähen den Weg auch gerne geräumt.
- Umgestürzte Bäume liegen seit Jahren kreuz und quer über einigen der 210 Stufen
- Spaziergänge haben sich inzwischen auch schon Trampelpfade angelegt
- Schulterschluss mit den Aktiven, die sich für eine Ruhrtalfähre einsetzt
Es geschah beim Pfingststurm 2014: Er ließ Bäume brechen. Und sie kippten auch über einige der historischen 210 Stufen von der Burg Blankenstein hinunter zum Alten Bahnhof Blankenstein-Ruhr. Einige legten sich von Hattinger Gebiet aus über die Treppe, andere von Bochumer Gebiet aus. Das Ergebnis: Die Stadt Hattingen sperrte die Bruchstein-Treppe. Bis heute ist sie unpassierbar.
Bereits 2015 fragte diese Zeitung bei der Stadt nach. Da ließ Stadtsprecher Thomas Griesohn-Pflieger wissen: „Das wird auch noch eine Weile so bleiben.“ Er hat Recht behalten.
Die historische Treppe ist voller Schmutz
Zwar gehört die auf Hattinger Gebiet liegende Burg Blankenstein der Stadt Bochum, für die Treppe indes ist die Stadt Hattingen verantwortlich. Um zum Bahnhof und zur Ruhr zu kommen, gebe es Ausweichmöglichkeiten, sagte Griesohn-Pflieger damals. Deutlich sind inzwischen die Trampelpfade zu erkennen. Die Treppen selbst sind dick bedeckt mit Bucheckern, angeschwemmtem Erdreich, Blättern. Das Geländer – hin zur Bochumer Seite – ist zerstört.
Die Hoffnung auf Abhilfe bleibt
„Sogar der Wanderweg A2, der kurz nach Treppenbeginn, wenn man von der Burg kommt, links abgeht, ist nicht mehr begehbar, die dort angelegten Terrassenmauern sind fast zerstört, auch sie sind doch ein kleines Denkmal und landschaftsprägend“, bedauert Manfred Overrath vom Heimatverein Blankenstein.
Dessen Mitglieder hatten ein Jahrzehnt lang jeden Herbst die Treppe gereinigt – bis zum Sturm. 2015 hatten die Vereinsmitglieder auf Beseitigung der umgefallenen Bäume bis zum Saisonbeginn des Museumszuges mit dem Haltepunkt Blankenstein-Burg gehofft. Vergeblich.
Schulterschluss mit Ruhrtalfähren-Planern
Jetzt verweist Manfred Overrath auf die geplante Ruhrtalfähre Stiepel/Blankenstein. „Es wäre doch schon, wenn spätestens dann wieder Burg und der Ort Blankenstein über die Treppe erreicht werden könnten“, sagt auch Klaus Thomählen, der sich für die Ruhrtalfähre engagiert. Er liefert zudem Hoffnung: „Die Wabe mbH aus Witten will die Fähre betreiben. Sie hätte wohl auch eine Möglichkeit, sich um den Weg zu kümmern, die Bereitschaft sich einzubringen, ist nach letzten Gesprächen da. Die Wabe hat großes Interesse am Fährbetrieb und an dem Blankensteiner Umfeld.“
Engagierte sehen auch Stadt Bochum in der Pflicht
„Eine Schande“ finden Thomählen und Overrath es, dass die Treppe so verkommt und nicht nutzbar ist. Thomählen verweist darauf, dass auch der Stadt Bochum daran gelegen sein sollte, die Treppe zur Burg zu räumen. „Schließlich wurden der Stadt da die Stadtrechte verliehen.“
Manfred Overrath, Heimatverein Blankenstein, verweist darauf, dass die Treppe angelegt wurde, als die Gastronomie entstand, „also um 1864“. Der Erhaltungssatzung Gethmannscher Garten von 2009 hängt ein Plan an, der zeigt, dass die Treppe und der Bereich bis hinter die Bahnlinie zum Gethmannschen Garten gehört.