Hattingen. Machbarkeitsstudie bestätigt: Die Verbindung zwischen Bochum und Hattingen über die Ruhr ist möglich. Der Artenschutz könnte ein Hindernis sein.
- In der Machbarkeitsstudie von Ökoplan gibt für das Vorhaben prinzipiell keine Einwände
- Drei Anlegemöglichkeiten auf der Blankensteiner Seite im Bereich des Rudervereins
- Mittlerweile konnte der Verein rund 10 000 Euro an Spenden akquirieren, mit denen die Studien bezahlt werden können
Darauf hat der Verein Ruhrtalfähre gewartet: Die Machbarkeitsstudie von Ökoplan gibt für das Vorhaben prinzipiell grünes Licht. „Vom Grundsatz her funktioniert sie (die Fähre) in technischer Hinsicht“, so der Vorsitzende Horst Schott.
Die Wassertiefe reicht aus
Die Studie wurde zusammen mit dem Artenschutzgutachten vorgestellt. Die Wassertiefe reicht aus, auch finden sich sowohl in Bochum als auch in Hattingen Anlegestellen für die Fähre, so das Ergebnis der Nachforschungen. Im Bochumer Teil könnte die Fähre dort anlegen, wo bereits ein Steg gebaut ist, bezeichnenderweise also am Ende der Straße, die „An der Alten Fähre“ heißt. Auf Hattinger Seite wiederum gibt es gleich drei Anlegemöglichkeiten.
Eine der Möglichkeiten besteht am östlichen Ende des Geländes des Rudervereins Blankenstein Ruhr, die anderen beiden möglichen Anlegestellen liegen östlich daneben. Die Buhnen befinden sich weit ab vom geplanten Fahrweg – ein Kriterium pro Naturschutz.
10 000 Euro wurden gespendet
Der Naturschutz könnte für das Vorhaben trotz allem noch zu einer Hürde werden. Die artenschutzrechtliche Studie bestätigt das Vorkommen verschiedenster Arten in dem Gebiet der potenziellen Fähre, beispielsweise des Eisvogels, des Turmfalken und der Wasserfledermaus. Sollten beispielsweise Brutstätten entdeckt werden, hätte der Verein Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. „Das sind überwindbare Vorgaben“, sagt Schott.
Mittlerweile konnte der Verein rund 10 000 Euro an Spenden akquirieren, mit denen die Studien bezahlt werden können. Nun hoffen die Mitglieder auf weitere Unterstützung. Die Gesamtkosten für die einmalige Investition zur Einrichtung der Fähre betragen laut Studie zwischen 51 000 und 55 000 Euro – ohne die möglichen Ausgleichsmaßnahmen. Das Geld wird benötigt, um etwa Fahrradständer anzuschaffen und eine Starkstromleitung zu verlegen, mit der das Boot aufgeladen werden kann. Dafür werden weitere Spender und Sponsoren nötig.
Gespräche mit Politik und Verwaltung
Dazu soll das Gespräch mit Politik und Verwaltung in beiden Städten gesucht werden. „Jetzt sind wir gesprächsfähig“, so der Vorsitzende. In Bochum ist noch zu klären, ob die Ruhr in dem Abschnitt unter Naturschutz gestellt und der Bootsverkehr eingestellt wird – was ein Aus für den Verein bedeuten würde. Bestimmt werde das Thema noch zu politischen Auseinandersetzungen führen, ist sich der 64-Jährige sicher. Klar sollte sein: Man wolle dem Naturschutz nichts Böses. Eine Fähre bedeute ein „geringes Mehr an Eingriff“.
>> INFO: Fähre für 16 Passagiere zugelassen
Die Fähre soll freitags bis sonntags von 10 Uhr bis Sonnenuntergang fahren. Zugelassen sind 16 Passagiere bzw. zwölf mit Fahrrädern.
Das Boot soll zweimal in der Stunde hin- und herpendeln, betrieben mit einem Elektromotor. Für den Betrieb der Fähre zeichnet die Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung mbH (Wabe) verantwortlich.