Hattingen. . Helmut Kalsbachs Engagement gilt dem Handball beim VfL Winz-Baak 1912. Kaum ein Ehrenamt, dass er beim Verein nicht innehatte.
„Wir müssen uns jetzt einigen, wer die Vorder- und wer die Rückseite der Medaille bekommt“, scherzt der gebürtige Hattinger Helmut Kalsbach (81). Denn er sagt: „Ohne meine Frau hätte ich das alles nicht geschafft.“
Weil Fußballschuhe nach dem Krieg schwierig zu bekommen waren, stand auf Kalsbachs Schulsportstundenplan Handball. Der Sport gefiel ihm. Er spielte zunächst beim TuS Hattingen. 1968 dann kam er zum VfL Winz-Baak 1912, weil er in den Ortsteil zog. Er war nicht nur Spieler, sondern beispielsweise auch Trainer, Schiedsrichter, in diversen Vorstandsfunktionen, von 1993 bis 2006 sogar Geschäftsführer.
Töchter und Enkel mit Leidenschaft angesteckt
Kalsbach hat zwei Töchter, vier Enkel und vier Urenkel. Seine Töchter spielten Handball, seine Enkel auch. 1970 stieg die Damenmannschaft bis in die Oberliga auf. Seine Frau nahm daheim viele Telefonate an, bereitete unzählige Kartoffelsalate zu, backte unermüdlich Kuchen, bediente bei Spielen im Kiosk.
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Kalsbach hat besonders die Jugendarbeit immer viel Spaß gemacht, als Rentner ging er auch an die Schulen, um die Leidenschaft für den Handball zu entfachen. In Winz-Baak kennen ihn darum sehr viele. Mit seiner Frau hatte er einst einen Adventskalender für den Schaukasten gebastelt – hinter jedem Türchen steckte das Foto eines anderen jungen Handballers. „Der Kalender war ein Riesenerfolg“, erinnert er sich.
Freizeit hieß Handball-Zeit
Kalsbach arbeitete erst im Lebensmitteleinzelhandel und dann im Lebensmittelaußendienst, wie er formuliert. Freizeit hieß Handball. Wollte er da mal kürzer treten, wurde er immer wieder schnell vom Verein gerufen, stand parat. Dass er die Dankeschön-Medaille bekommen würde, damit er nicht gerechnet. „Andere machen doch viel mehr“, sagt er bescheiden. „Als wir zur Verleihung gekommen sind, ging vor uns Walter Schulte. Da habe ich zu meiner Frau gesagt, der bekommt die Medaille heute“. Sein Gefühl für Schulte trog ihn nicht – sein Gefühl für sich selbst schon. Denn auch er nahm die Medaille mit nach Hause.
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Nach der Verleihung übrigens ist der Ehrenvorsitzende am Abend noch zum zweiten Vorsitzenden der Handballabteilung gewählt worden. Und dass sich am nächsten Tag so viele meldeten, um zu gratulieren, freut Kalsbach. „Sogar Harri Petras, der ehemalige Direktor der Grundschule Oberwinzerfeld, rief an.“