Hattingen. Die Polizei ist am Dienstag zu einer Schule in Hattingen gerufen worden. Dort hatten Unbekannte Reizgas versprüht und mehrere Menschen verletzt.

  • 13 Personen wurden durch Reizgas im Berufskolleg Hattingen verletzt, zwei verbrachten die Nacht im Krankenhaus
  • Die Polizei ermittelt wegen schwerer Körperverletzung gegen unbekannt
  • Wer Reizgas einatmet, kann im schlimmsten Fall auf der Intensivstation landen

Durch Reizgas wurden am Dienstag mehrere Personen im Berufskolleg an der Raabestraße verletzt. Jetzt ermittelt die Polizei.

Der Rettungsdienst war am Vormittag zum Berufskolleg gerufen gerufen worden. Mehrere Schüler hatten plötzlich über Atembeschwerden geklagt. Der Grund: Im Toilettenbereich war Reizgas versprüht worden, teilte die ebenfalls alarmierte Polizei am Mittwoch mit. Die Täter seien aber noch nicht bekannt.

Zwei Patienten blieben über Nacht im Krankenhaus

Insgesamt 13 Personen erlitten nach Polizeiangaben leichte Atemwegsreizungen. Einige Betroffene mussten mit Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Patienten wurden dort stationär aufgenommen und über Nacht beobachtet, erklärt Internist Dr. Andreas Tromm vom Evangelischen Krankenhaus.

Er betont, wie gefährlich Reizgas sein kann. Die Auswirkungen reichten von leichter Luftnot bis – im schlimmsten Fall – zu einem toxischen Lungenödem. „Dann geht es auf die Intensivstation“, sagt Tromm. Abhängig sei die Wirkung von der Konzentration des Gases und davon, ob bereits Lungenerkrankungen – zum Beispiel Asthma – vorliegen.

Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung

Reizgas ist inzwischen nicht mehr nur in Waffengeschäften erhältlich. Es darf allerdings ausdrücklich nur als Tierabwehrspray verkauft und auch nur so eingesetzt werden. „Sobald man das Spray gegen einen Menschen richtet, ist es eine Waffe“, sagt Polizeisprecherin Sonja Wever. Deshalb ermittelt die Polizei nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Die Nachfrage nach Reizsprays ist – wie auch die Nachfrage nach dem kleinen Waffenschein – deutlich gestiegen. Kaufen darf die Sprays aber nicht jeder. Man benötigt dafür zwar keinen kleinen Waffenschein, „an Kinder darf das Spray aber zum Beispiel nicht verkauft werden“, erklärt Wever.